Als überwiegender Spezialitätenhersteller (highly sophisticated products) benötigt Merck Naturwissenschaftler und Ingenieure außer in der Forschung und Produktion in den marktnahen Bereichen (Vertrieb, Marketing, Service). Zwar werden Naturwissenschaftler und Ingenieure während ihres Studiums fachlich ausgezeichnet ausgebildet, marktbezogenes Wissen wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder General Management sind hingegen nicht Bestandteil ihres Studiums. Dieses theoretische Know-how fehlt zudem den Mitarbeitern, die bereits länger im Unternehmen arbeiten. Um es in der Fußballsprache zu sagen: Vor 25 Jahren spielte und trainierte das Unternehmen in der Landesliga, heute ist Merck zwar nicht in der Champions League, doch immerhin in der Bundesliga aktiv. Entsprechend mussten die Trainingsmethoden drastisch geändert werden.
Es entstand die Idee der Merck University, mit der Merck weltweit den Level des Managements in verhältnismäßig kurzer Zeit anheben wollte. Neben Programmen für das Top-Managment mit den Business Schools Kellog, Northwestern University, Hongkong University, WHU Koblenz und Insead Fontainbleau trat der Gedanke MBA-Programme in die Weiterbildungsaktivitäten aufzunehmen, um die Qualität der Organisation auch von der Basis her anzuheben. So entstanden nach Regionen verteilt drei vergleichbare MBA-Programmideen. Erstens der German Partnership MBA in Darmstadt mit der FH Pforzheim (in diesem Beitrag nicht weiter erläutert), zweitens der European Partnership MBA und drittens der International Partnership MBA.
Die Idee des European Partnership MBA entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Lufthansa und der Deutschen Bank. Nach Verhandlungen mit mehreren englischen Business Schools, fiel die Entscheidung zu Gunsten der bekannten Business School Ashridge.