Vor Jahren entdeckte ich zum Thema Lernumfeld einen Satz von Johann Heinrich Pestalozzi, dem Begründer der Pädagogik: “Lasst Blumen und Musen um uns sein. Nichts kann die Fantasie von Kindern mehr beflügeln.” Das Thema der Beeinflussung von Lernprozessen durch das Umfeld war immer schon ein ernsthaftes Anliegen, jedoch hatte es nur selten Auswirkungen auf die Gestaltung und Architektur von Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen. Lehrer wussten von je her nur wenig mit diesem Thema anzufangen und auch bei der Erwachsenenaus- und -weiterbildung sieht es nicht viel anders aus.
Ein Trainer, der für ein Unternehmen ein Seminar gibt, ist gehalten, sich nach einem preiswerten Tagungsort umzusehen. Der Kostendruck lässt Themen wie Lernumfeldgestaltung gar nicht erst aufkommen. Mit den nötigen Argumenten könnte das unsinnige Sparverhalten von Bildungsverantwortlichen sicher geändert werden. Aber wenn Weiterbildner selbst nur diffuse Vorstellungen vom Nutzen eines lernzielfördernden Umfelds haben, dann wird der Wunsch nach einem erstklassigen Tagungshotel vom Auftraggeber als reiner Genuss bzw. Luxus gewertet.
Denn: Weiterbildungsveranstaltungen verursachen enorme Kosten. Gerade deshalb wurden viele Maßnahmen zeitlich reduziert oder gar gestrichen. Um so wichtiger ist es, dass die verschlankten Seminare zum gewünschten Lernerfolg bzw. zum Lerntransfer führen. Neben der Qualität der Lerninhalte und Methodik ist die Qualität des Lernumfeldes oft ausschlaggebend für die Erreichung der genannten Lernziele.
Extras:
- Info-Kasten: Lernzielfördernde Anforderungen an Bildungsstätten.
- Info-Kasten: Wie Lernräume gestaltet sein sollten - von der Architektur über Medien-Präsenz bis zum Pausenbereich.
- Info-Kasten: Fünf Adressen für lernzielfördernde Umfelder.