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Übersicht AnsprechpartnerAus Fehlern lernt man – diese Weisheit ist weit verbreitet, scheinbar jedoch nur bedingt richtig. Denn aus positivem Feedback lernt man noch besser, wie Wissenschaftlerinnen der University of Chicago in mehreren Studien mit insgesamt rund 1.700 Probanden herausgefunden haben. Dazu beantworteten die Probanden – unterteilt in zwei Gruppen – Fragen. Eine Gruppe erhielt positives Feedback – also immer eine Rückmeldung, wenn sie richtig geantwortet hatten, und keine, wenn sie falschlagen. Die andere Gruppe bekam nur eine Info darüber, wenn sie falschlag – also negatives Feedback. Im zweiten Durchgang wurden allen Probanden noch einmal die gleichen Fragen gestellt. Dabei zeigte sich: Beide Gruppen verbesserten sich, die Gruppe, die positives Feedback erhielt, jedoch deutlich mehr als die Probanden mit negativem Feedback. In einem weiteren Schritt wurde dem Experiment noch eine Gruppe hinzugefügt – sie beobachtete die Gruppe, die negatives Feedback erhielt. Dabei zeigte sich, dass die Beobachter genauso gut abschnitten, wie die Gruppe, die positives Feedback erhielt. Die Wissenschaftlerinnen schließen aus den Ergebnissen, dass direktes negatives Feedback den Selbstwert einer Person bedroht, daher ihre gesamte Aufmerksamkeit vereinnahmt und so den Lernprozess blockiert. Die Feedbackkultur in Unternehmen sollte, so ihre Empfehlung, deshalb möglichst auf positive Erfolge fokussieren, gleichzeitig sollte vermittelt werden, dass eine Rückmeldung zu einem Fehler keine Bedrohung darstellt, sondern eine Chance sein kann.​
Beitrag von Marie Pein aus managerSeminare 272, November 2020