Inhalt:- Einladung an den Zweifel:Â Warum die Aufforderung, alles selbst zu entscheiden und zu verantworten, die Umsetzung guter Ideen blockieren kann
- Unsicherheitsabsorption: Was Verantwortungsübernahme im Kern bedeutet
- Verantwortung versus Verantwortlichkeit: Warum es sinnvoll ist, zwischen beidem zu unterscheiden
- Den Weg frei machen: Wie die Trennung von Verantwortung und Verantwortlichkeit Umsetzungsstärke fördert
Zentrale Botschaft:
Heute glauben viele Unternehmen, dass Mitarbeiter, die ein Problem erkennen und eine Lösung dafür entwickeln oder eine innovative Idee haben, auch selbst darüber entscheiden sollten, ob und wie die Idee umgesetzt wird. Dadurch sollen sich Organisationsmitglieder in ihrer Kompetenz ernst genommen fühlen, Entscheidungen sollen verbessert werden, weil sie von Sachkompetenz getragen sind, und vor allem sollen sie schneller vonstatten gehen. Liest man jedoch beim Systemtheoretiker Niklas Luhmann nach, fällt auf, welche Vorteile es mit sich bringen kann, Verantwortung (im Sinne von vernünftigem, vorausschauendem, den Nutzen für die Organisation berücksichtigendem Handeln) und Verantwortlichkeit (im Sinne von 'adressierbar sein, wenn z.B. etwas schief geht') zu trennen. Also Sachkompetenz von Entscheidungsgewalt zu unterscheiden und beides auf verschiedene Schultern zu verteilen. Im Hype um das Thema Selbst- und Eigenverantwortung geht das oft unter. Dabei lässt sich die produktive Trennung auch in modernen Arbeitskontexten mit ihren flachen Hierarchien verwirklichen.
Extras:- À la Luhmann: Wie man klug mit VerantÂwortung und Verantwortlichkeit umgeht
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