Inhalt:
- Unschöne Nebenwirkungen: Warum Hierarchieabbau eine zweifelhafte Lösung ist, um Führung auf mehr Schultern zu verteilen
- Hierarchie und Führung: Warum beides nicht dasselbe ist
- Mächtige Mitarbeitende: Wie Führungskräfte in hierarchischen Systemen 'unterwacht' werden
- Unterwachung reloaded: Wie sich das Prinzip der Führung von unten in der neuen Arbeitswelt gezielt nutzen lässt
Zentrale Botschaft:
Die Sache scheint klar: In hierarchischen Unternehmen liegt alle Macht bei einigen Wenigen, denn sie allein treffen die Entscheidungen. Das jedoch lähmt Betriebe, weil Entscheidungen in einer volatilen Umwelt besser von denen getroffen werden sollten, die dicht dran sind am Marktgeschehen – den Mitarbeitenden. Das oft gehörte Credo lautet dann: Die Hierarchie muss weg, damit Führung von unten möglich wird. Doch liest man beim Systemtheoretiker Niklas Luhmann nach, stellt man fest: Führung von unten findet immer statt. Weil sich die Mitarbeitenden den Umstand zunutze machen, dass auch Führungskräfte nur ein begrenztes Maß an Aufmerksamkeit zur Verfügung haben, und man steuern kann, worauf sich dieses richtet. Nicht der Abbau der Hierarchie ist daher Voraussetzung dafür, dass Führung im Unternehmen auf eine breitere Basis gestellt werden kann, sondern ein bewusster Umgang mit diesem Phänomen der 'Unterwachung'. Wie dieser aussehen kann, erklärt der zweite Teil unserer Serie 'Lehren von Luhmann'.
Extras:
- À la Luhmann: Essentials für die Führung von unten
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