Konkurrenz ist eine zentrale Strategie der Marktwirtschaft. Unternehmen konkurrieren um Marktanteile, Führungskräfte und Mitarbeiter um Positionen. Der Bessere setzt sich durch. Überlegenheit kommt weiter, das System gewinnt. Auf die Spitze getrieben wird das Prinzip Konkurrenz in Paris: Die staatlich anerkannte Ecole de Guerre Economique – Hochschule für Wirtschaftskrieg – lehrt Angriffs- und Verteidigungsmethoden für Unternehmen im Wettlauf der Globalisierung.
Kooperation ist eine andere zentrale Strategie der Marktwirtschaft. Unternehmen schließen strategische Partnerschaften wie die Star Alliance in der Luftfahrt, Führungskräfte wie Mitarbeiter lösen Aufgaben im Team und verbandeln sich in virtuellen und reellen Netzwerken, um Know-how und Kompetenzen zu ergänzen. In der Summe kommt dabei mehr heraus – das besagt die Formel der Kooperation – als die Kooperationspartner zusammen eingezahlt haben.
So gegensätzlich beide Strategien sind, ist ihnen doch eines gemein: Sie stoßen irgendwann an ihre Grenzen. Wer immer kooperiert, verliert. Wer immer konkurriert, verliert. Nur wer konkurriert und kooperiert, reüssiert. Die Kunst besteht darin, beide Strategien zu beherrschen und im Wechselspiel einzusetzen.
Klingt einfach, klappt im Business aber nicht immer. Im höheren Management zum Beispiel, dort wo die Alphatiere den Ton angeben, kommt häufiger die Kooperation zu kurz. Das Verhalten eines Vorstands, der ein großes IT-Projekt und mit ihm einen ganzen Unternehmensbereich sanieren sollte, kann exemplarisch stehen. Zuerst brachte der Manager die Beschäftigten via Konkurrenzdenken auf Kurs. Er zeigte Perspektiven auf, wie der Wettbewerb mit dem eigenen Produkt überholt werden könnte und der eigene Bereich so auch über die anderen Unternehmensbereiche hinauswachsen würde.
Extras:- Checkliste: Wie Sie prüfen können, ob eine Kooperation funktionieren kann
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von zwei Büchern über Kooperation und Konkurrenz sowie Hinweis auf einen Fachartikel über Kooperationskultur