Lebenslanges Lernen: EU legt neues Programm auf

Die Europäische Union soll zu einer fortschrittlichen Wissensgesellschaft werden - einer Gesellschaft mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung, mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem sozialen Zusammenhalt. Ziemlich ehrgeizige Ziele hat sich die EU für die folgenden Jahre auf die Fahne geschrieben - und zur Erreichung dieser Ziele ein neues Bildungsprogramm aus der Taufe gehoben: Unter dem Stichwort 'Lebenslanges Lernen' werden darin alle bisherigen EU-Bildungsprogramme von der Kindheit bis zum Seniorenalter gebündelt und für die Zeit zwischen 2007 und 2013 mit einem Budget von insgesamt sieben Milliarden Euro ausgestattet. Auf das Programm Commenius, das sich auf Vorschul- und Schulbildung bis zum Ende der Sekundarstufe II bezieht, entfällt gut eine Milliarde Euro. Das Programm Erasmus, bei dem die Hochschulausbildung im Mittelpunkt steht und das als erstes der EU-Bildungsprojekte bereits vor 20 Jahren an den Start gegangen war, ist mit rund drei Milliarden Euro ausgestattet worden.

Das Programm Leonardo da Vinci, das die berufliche Bildung fokussiert, ist mit einer Summe von fast 2 Milliarden Euro bedacht worden. Und auf das Programm Grundtvig, das die Erwachsenenbildung im Fokus hat, entfallen 358 Millionen Euro. Wichtigste Zielsetzung in puncto beruflicher Aus- und Weiterbildung ist die Verbesserung der Qualität und Attraktivität im Sinne des so genannten Kopenhagen-Prozesses, der die Entwicklung neuer Instrumente für die Vereinheitlichung der europäischen Berufsausbildung vorsieht - unter anderem des European Qualification Framework (EQF). Weiterhin ist die Steigerung der in vielen Mitgliedsstaaten sehr geringen Teilnahmequoten an der Erwachsenenbildung vordringliches Ziel. Die diesbezügliche Zurückhaltung ist aus EU-Sicht ein Hemmnis für die Beschäftigungsentwicklung und die Fähigkeit der Bürger, sich schnell an sich wandelnde Arbeitsumfelder anzupassen.

Ergänzt werden die vier Unterprogramme durch ein mit 369 Millionen Euro ausgestattetes Querschnittsprogramm, das unter anderem darauf ausgerichtet ist, das Sprachenlernen in der EU zu fördern sowie die Entwicklung innovativer, medial gestützter pädagogischer Ansätze und Verfahren, die das lebenslange Lernen unterstützen, voranzutreiben. Nicht zuletzt sollen auch die Erfahrungen und Ergebnisse aus den erfolgreich zum Abschluss gebrachten Vorgängerprojekten verbreitet und genutzt werden. Infos im Internet.