Starten wir mit dem, was in den vergangenen Jahren so etwas wie ein Standard in der Learntec-Berichterstattung geworden ist: der Beobachtung, wo die Kongressmesse steht. Für die Auflage 2009 gilt: Die Leitveranstaltung in Sachen E-Learning hat weiter an Glanz verloren. Das manifestiert sich am deutlichsten in der Zahl der Aussteller: Fanden im vergangenen Jahr 220 den Weg ins Rheinstettener Messezentrum, sind es 2009 nur 170. Ein sattes Minus von über 20 Prozent. Die Folge: Die dm-Arena ist nicht zur Gänze gefüllt, der hintere Hallenteil durch einen schlichten Bretterzaun abgesperrt. Diesseits der Absperrung fließt der Besucherstrom nur spärlich: 5.200 Teilnehmer vermeldet die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH – rund 800 weniger als im Jahr zuvor.
Beim Kongress dagegen ein differenziertes Bild: Manche Sektionen wie 'Die Zukunft des Lernens' sind bis auf den letzten Platz besetzt, andere dagegen stoßen auf wenig Interesse. Prof. Reto Wettach von der Fachhochschule Potsdam beispielsweise muss seine Keynote am zweiten Kongresstag nicht nur selbst anmoderieren, sondern spricht auch vor einem erschreckend leeren Konferenzsaal ...
Von einem Bedeutungsverlust der Learntec wollen die Veranstalter dennoch nicht sprechen. Britta Wirtz, seit Januar 2009 Sprecherin der Geschäftsführung der KMK und Nachfolgerin von Gerald Böse, betont auf der Pressekonferenz, dass das Interesse an der Learntec ungebrochen sei. Die rückläufige Ausstellerzahl erklärt sie mit der allgemeinen Konsolidierung der Branche: 'Der E-Learning-Markt verändert sich', stellt Wirtz fest. 'Die Zahl der kleinen Anbieter geht zurück, große Unternehmen stehen an der Spitze. Diese Verdichtung spiegelt die Learntec wider.'