Ein schwarzer Tag für die USA, ein Schock für die Welt: Am 28. Januar 1986 explodierte im Kennedy Space Center der NASA die Raumfähre Challenger. Nur eine Minute nach dem Abheben von der Startrampe verschwand das Space Shuttle in einem riesigen Feuerball. Das Schlimmste: Alle Astronauten kamen bei dem Unfall ums Leben. Ein undichter Dichtungsring, ein schlichter Konstruktionsfehler, führte sieben Menschen in den Tod – und brachte ein prestigeträchtiges Projekt in eine massive Krise.
Die Astronauten waren verloren. Was lediglich noch zu retten war, war das Space-Shuttle-Projekt als solches – das Vorhaben der USA, weiterhin bemannte Expeditionen ins Weltall zu starten. Dazu erforderlich war ein erfolgreiches Krisenmanagement, das den Unfall aufarbeitete und Konsequenzen aus dessen Entstehungsmechanismen zog.
Fast 30 Jahre ist die von Challenger ausgelöste Space-Shuttle-Krise her – doch angesichts gegenwärtiger Krisenprojekte wie Stuttgart 21 und dem Berliner Großflughafen ist ihr Beispiel ungewollt aktuell. Aus der Analyse, wie die NASA im Anschluss an den Unfall handelte, um ihr Space-Shuttle-Projekt wieder auf die Rampe zu bringen, können die Beteiligten der in den Schlagzeilen stehenden öffentlichen Großprojekte ebenso ihre Lehren ziehen wie jeder Manager einer privaten Organisation, der mit kleineren Projektkrisen zu kämpfen hat.
Denn das Beispiel der NASA demonstriert zum einen, was zu unternehmen ist, um in Projektkrisen die richtigen Schritte einzuleiten. Zum anderen zeigt es, wie wenig selbstverständlich es ist, die gebotenen Maßnahmen tatsächlich umzusetzen – und wie verhängnisvoll, es nicht zu tun. Zudem veranschaulicht das Challenger-Unglück, wie es überhaupt zu Krisen kommen kann und sich solche also auch verhindern lassen.
Extras:- Von der Planung bis zu Konflikten zwischen Linien- und Projektorganisation: Sieben Ursachen für Projektkrisen
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