Woran Einzelne scheitern, ist im Team schnell gelöst: Viele Köpfe – viele Ideen. Doch manchmal kommen die Ideen einfach nicht in Fluss: Das Denken ist festgefahren, neue Ideen wollen sich einfach nicht generieren lassen, die ersten Teammitglieder rutschen ob des betretenen Schweigens unruhig auf ihren Stühlen hin und her. 'Jetzt denkt doch mal in die andere Richtung', ist zwar ein gut gemeinter Ratschlag des Teamleiters, der jedoch selten von Erfolg gekrönt ist.
Dabei trifft er durchaus den Kern des Problems: Soll der Ideenfluss beflügelt und die Kreativität gesteigert werden, gilt es, Denkblockaden zu durchbrechen und alte Denkmuster zu verabschieden. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen, wie die Techniken der Kreativitätsprofis zeigen: Körperliche Bewegung und das Anschauen der Ideen mit Distanz (Brain Walking) ist eine Möglichkeit, die Zuhilfenahme von Musik zur Stimulanz der rechten Gehirnhälfte (Brainstomp) eine andere.
Hilfreich ist es auch, die Aufgabenstellung einfach umzudrehen (Umkehrtechnik), in ein fiktives Problem zu verändern (Imaginäres Brainstorming) oder sich zur Findung von Lösungsansätzen in fremden Sachgebieten umzutun (Reizwortanalyse). Durch diese Problemverfremdungen wird vor allem eins erreicht: Die Teammitglieder gehen unverkrampfter, unbeschwerter und spielerisch an die Aufgabenstellung heran, ganz andere Assoziationen sind möglich und führen zu Ergebnissen, die vorher undenkbar schienen.
Beitrag von Günther Beyer, Arno Dirlewanger, Peter Schmidt, Helmut Schlicksupp, Eduard G. Kaan, Nicole Bußmann aus managerSeminare 49, Juli 2001