Personalmanager und Betriebsrat – oft eine schwierige Konstellation, begegnen sich die beiden Seiten doch häufig mit Skepsis oder gar Ablehnung. Zu selten ist die Beziehung von gegenseitiger Achtung, Wertschätzung und dem Wunsch nutzbringender Zusammenarbeit geprägt. Die Positionen sind oftmals verhärtet: Auf der einen Seite steht der Personaler, der häufig nach dem Motto agiert „Betriebsräte stören uns noch früh genug“. Entsprechend werden von Arbeitgeberseite die heißen Themen lange zurückgehalten. Man weicht dem „Unangenehmen“ erst einmal aus.
Auf der anderen Seite steht der Betriebsrat. Seine Haltung ist durch Misstrauen geprägt, was dazu führt, dass alle Vorschläge von Arbeitgeberseite grundsätzlich skeptisch beäugt werden – nach der Devise „Da muss ein Haar in der Suppe zu finden sein“. Zudem sind Betriebsräte selten gut mit den Mitarbeitern vernetzt: Obwohl sie die Mitarbeiter vertreten sollen, werden die Mitarbeiter selten in die Entscheidungsfindung eingebunden. Entscheidungen werden häufig allein auf Grund der Argumente aus dem Betriebsratsgremium und den Gewerkschaften getroffen. Die beschriebenen Muster bedingen und stabilisieren sich gegenseitig. Sehen Personaler und das Management die Betriebsräte oft als „einen vom Gesetz gewollten Problemzustand“ und lassen sie sich von dieser Einstellung in ihrem Verhalten leiten, fühlen sich die Betriebsräte in ihrer Rolle nicht gewürdigt. Kritisch und misstrauisch reagieren beide Seiten auf all das, was von der anderen Rolle kommt.
Extras:- Mut, gesunder Menschenverstand oder Mitarbeiterbeteiligung: Die neun Erfolgskriterien für Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat
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