Ursprünglich bedeutet der Begriff Konflikt (lat.: conflictus) Zusammenstoß oder Kampf. Was alles andere als angenehm klingt, hat sich in uns allen eher als ein Begriff verwachsen, der einen negativen Beigeschmack hat. Die Tatsache, daß Konflikte Chancen für die Betroffenen bieten, sei es in ihrer Rolle als Privatperson, Kollege oder Vorgesetzter, hat sich noch nicht genügend herumgesprochen, geschweige denn durchgesetzt.
Schon als Kind bekommt man beigebracht, nicht mit anderen zu streiten, denn Streit ist unproduktiv und „führt zu nichts”. Dennoch kennt jeder das Gefühl der Lust zu streiten, mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, Luft abzulassen und reinen Tisch zu machen. Die durch die Erziehung geprägte Konfliktangst ist in vielen Menschen tief verankert. Kommt es einmal zu Konflikten, so haben die Betreffenden nicht gelernt, sich auseinanderzusetzen. Die Regelung des Konfliktes wird dann zu einem schwierigen Unterfangen und häufig sogar zur eigentlichen Ursache neuer Konflikte.
Wie so viele bedeutungsschwere Begriffe im zwischenmenschlichen Bereich, zu denen beispielsweise der Begriff Liebe zählt, ist auch die Bezeichnung Konflikt nicht leicht zu definieren. Und wer ein Problem nicht definieren kann, tut sich mit seinem Umgang um so schwerer. Noch komplizierter wird die Angelegenheit, wenn durch die Schwierigkeit der Definition die beteiligten Personen jeweils etwas anderes unter dem Wort Konflikt verstehen. Generell kann jedoch gesagt werden, daß unter Konflikt eine Interessenkollision verstanden wird, eine Unvereinbarkeit im Denken, Vorstellen, Wahrnehmen, Fühlen oder Wollen…