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Konfliktkosten

Produktivitätsverluste durch Präsentismus

Folgen von Konflikten in Unternehmen wie Mängel in der Projektarbeit, entgangene Aufträge, Fluktuation und kranke Mitarbeiter kommen die Unternehmen teuer. Das zeigt eine aktuelle Studie von KPMG. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Hauptsitz in Berlin hat die so genannten Konfliktkosten unter die Lupe genommen, also jene Kosten, die durch Reibungsverluste im Unternehmen entstehen. Dabei hat KPMG herausgefunden, dass alleine gescheiterte und verschleppte Projekte sich in jedem zweiten Betrieb jährlich auf 50.000 Euro summieren, in jedem zehnten sogar auf mehr als 500.000.

Ein gehöriger Betrag. Doch den meisten Unternehmen sind diese Kosten gar nicht bewusst. Die wenigsten der für die Studie befragten 111 Industrieunternehmen zumindest können die Konfliktkosten in ihrem Hause konkret benennen, geschweige denn beziffern. Lediglich die durch Mitarbeiterfluktuation entstehenden Kosten sind den meisten Unternehmen bekannt (93 %). Und über die durch Krankheit verursachten Kosten in Form von Fehlzeiten können immerhin drei Viertel der Unternehmen Auskunft geben.

Was viele Firmen in Sachen kranke Mitarbeiter jedoch nicht bedenken: Nicht allein die Fehltage der Mitarbeiter sind Kostentreiber. Die Produktionsverluste durch Mitarbeiter, die sich krank fühlen, aber dennoch zur Arbeit gehen – in der Fachsprache wird dies als Präsentismus bezeichnet –, sind enorm, wie HDP GmH & Co. kürzlich analysiert hat: Der Königsteiner Gesundheitsdienstleister weist auf einen durchschnittlichen Produktivitätsverlust in den Unternehmen von 16 Tagen pro Jahr und Mitarbeiter hin. Der Analyse zufolge ergeben sich die meisten Produktivitätsverluste aus Stress, Schlafstörungen und Depressionen.
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