Konflikte zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit können entstehen um
• Investitionsentscheidungen (z.B. der Bau als gefährlich oder umweltschädlich angesehener Anlagen)
• Produkte, bei denen Risiken bekannt werden (z.B. Asbest oder Holzschutzmittel, Schadstoffe in Körperpflege- oder Nahrungsmittel, Formaldehyd-belastete Möbel)
• Produktionsverfahren, Praktiken in der Forschung und Entwicklung, bei der Entsorgung und beim Marketing (z.B. Tierversuche, Tiertransporte und Massentierhaltung, umweltrelevante Emissionen, Altlasten, umstrittene Technologien, moralisch anstößige Werbekampagnen)
• Störfälle oder Unfälle in Produktionsanlagen (z.B. Störfälle in der Chemieindustrie)
• Unternehmenspolitik und Unternehmenskultur (z.B. Verhalten in Dritte-Welt-Ländern, Diskriminierung von Frauen).
Anlässe für Akzeptanzkontroversen können sehr verschiedenartig sein; ebenso die Wertvorstellungen der Öffentlichkeit, deren Verletzung durch unternehmerische Aktivitäten zu Akzeptanzkonflikten führen kann. Akzeptanzkonflikte sind Indikatoren dafür, daß das Verhältnis des Unternehmens zur „Öffentlichkeit” gestört ist: Produkte, Anlagen oder Unternehmensentscheidungen kollidieren mit Erwartungen relevanter gesellschaftlicher Gruppen. Akzeptanzkonflikte haben oft ökonomische Implikationen: Der Produktabsatz kann beeinträchtigt werden, Genehmigungsverfahren können scheitern oder verzögert werden und das Unternehmensimage kann Schaden nehmen.
Konflikte können Unternehmen selbst dann schaden, wenn sie den Konflikt am Ende juristisch und politisch „gewinnen”. Als Beispiel mag die Auseinandersetzung um die gentechnische Insulinherstellung bei der Firma Hoechst dienen, bei der sich der Chemiekonzern und eine lokale Bürgerinitiative gegenüberstanden. Dieser Konflikt zog eine mehrjährige Verzögerung der Inbetriebnahme der Insulin-Produktionsanlage nach sich, die den ökonomischen Erfolg der Investition deutlich minderte. Politisch motivierte Widerstände machen sich auch in den betriebswirtschaftlichen Kalkülen bemerkbar…