Die Fähigkeit zur erfolgreichen Bearbeitung eines Konfliktes ist eine der wichtigsten Dimensionen menschlichen Verhaltens in der Umgebung. Die Einstellungen zu Konflikten wirken sich vielfältig aus. Sie beeinflussen zum einen die Wahrnehmung: Erkenne ich Konflikte?, Verleugne ich Konflikte?, Verdränge ich Konflikte? Weiterhin wirken sie sich auf die Gefühlslage aus, oftmals reagieren wir auf einen Konflikt ängstlich oder hilflos oder aber wir stellen uns den Konflikten mutig und entschlossen. Letztendlich wird auch das Verhalten durch einen Konflikt entscheidend geprägt, und zwar in der Weise, daß wir entweder einen Konflikt aktiv, offen und kooperativ angehen oder ihm ausweichen, ihn abwehren oder aggressiv werden. Außenstehende können einen Konflikt nüchtern und emotionslos erkennen und beurteilen, während Beteiligte unmittelbar betroffen sind und diese Betroffenheit, wie gerade dargelegt, die Wahrnehmung und das Gefühl beeinflussen. Um Konflikte erfolgreich zu lösen, ist es nicht nur wichtig, sich selbst bewußt zu werden über Art, Inhalt und Umfang des Konfliktes und zu versuchen, diesen Konflikt zu bewältigen (Bewältigung aus sich selbst heraus), sondern ebenso wichtig, als Dritter, der von außen diesen Konflikt erkennt, helfend einzugreifen (ein Vorgesetzter kann seinen Mitarbeitern helfen, sich nach einer Auseinandersetzung wieder zu arrangieren).
Geschlechterkonflikte ergeben sich aus dem gesellschaftlichen Rollenverständnis, der Prägung, die wir durch die Erziehung erhalten - in der wir „typische” männliche oder weibliche Verhaltensweisen vermittelt bekommen. Reaktionen auf konfliktträchtige Situationen können daher, je nach Geschlecht, unterschiedlich ausfallen und zu Unverständnis führen. Dadurch kann entweder ein Konflikt erst entstehen oder ein bereits bestehender Konflikt zusätzlich Zündstoff erhalten…