Es hätte so schön sein können: Endlich schien der Informationsfluß einfach und schnell organisiert zu sein. Das multimediale Zeitalter schien eingeläutet, alle Mitarbeiter waren vernetzt, Inter- und Intranet keine Fremdworte mehr. Doch schon nach kurzer Zeit wurde klar, daß die Probleme mit der Kommunikation innerhalb des Unternehmens und der Abteilungen nicht gelöst waren. Zwar häuften sich die digitalen Memos, aber Mißverständnisse, Konflikte, Unzufriedenheit, innere Kündigung und Rechtfertigungsgehabe bei Fehlern blieben an der Tagesordnung. Der euphorisch begrüßte Einsatz der Technik vermochte nicht über das Urproblem des schlechten Informationsflusses hinwegzutäuschen: Kommunikation hat ihren Ursprung auf der Beziehungsebene und vollzieht sich sich nunmal zwischen Individuen. Daran ändert auch der Mensch-Maschine-Dialog nichts.
Den Memos, ob nun digital oder auf Papier, fehlt es einfach an Persönlichem. Gleichzeitig verbreiten sich insbesondere in den Firmen, die über einen stockenden Informationsfluß klagen, Gerüchte wie ein Lauffeuer. Innerhalb einer Stunde ist jedem der Klatsch und Tratsch bekannt. Der Grund: Informelle Wege von Mensch zu Mensch sind kürzer und schneller, Gerüchte sind interessant, intrigant und höchst persönlich. Und meistens kommen sie der Wahrheit sogar am nächsten. Warum?
Seit Kindertagen kennen wir das Spiel 'Stille Post' und wissen, was passiert, wenn Informationen lange Wege hinter sich bringen müssen, um zum Ziel zu gelangen: Das, was am Ende des Kommunikationsweges bei dem Empfänger ankommt, hat mit dem anfänglich Gesagten nichts mehr zu tun…