Eine Kognitive Verhaltenstherapie besteht aus Rollenspielen, Verhaltensübungen, Systematischer Desensibilisierung, Belohnungschips für weniger Schokolade, Weingläser oder Zigaretten am Tag und aus Gesprächen über Werte und Gefühle. Diese methodische Vielfalt deutet darauf hin, daß die Kognitive Verhaltenstherapie viele bereits bekannte therapeutische Techniken neu benannt und mit den Ergebnissen der psychologischen Forschung verknüpft hat.
Die Kognitive Verhaltenstherapie basiert auf der Hypothese, daß nicht Reize an sich, sondern die persönliche Interpretation der Reize die Qualität der Empfindung bestimmt. Diese Annahme ist die gleiche, die Albert Ellis seiner Rational-Emotiven-Therapie (RET) zu Grunde legt. Ellis zählt neben Aaron T. Beck, Hans J. Eysenck, Arnold A. Lazarus, Donald Meichenbaum und Joseph Wolpe zu den Hauptvertretern der Kognitiven Verhaltenstherapeuten (vgl. auch Manager Seminare Heft 18, 1995). Es gibt keine eindeutige Gründerfigur, da VT-Techniken in England, USA und Südafrika parallel entwickelt wurden.
Kognitive Verhaltenstherapeuten gehen davon aus, daß Patienten in einer irrationalen und realitätsfernen Weise über ihre Umwelt denken und dadurch als krank zu bezeichnende Gefühle und Verhaltensweisen entwickeln. Vor allem bei neurotisch veranlagten Menschen dominieren die absurden Gedanken über die 'vernünftigen' Ansätze und führen zu destruktiven Denk- und Handlungsmustern. Psychisches Leiden wird also auf ein gestörtes Denken zurückgeführt. Heilung bedeutet im Sinne der Kognitiven Verhaltenstherapie, den Klienten über seine krankmachende Art und Weise der Gedankenführung aufzuklären…