Lernen

Karl Popper in der Serie Philosophie für Manager

Keine Angst vor Fehlern

Karl Popper warnt vor Doktrinen aller Art. Stattdessen sollen wir unserem eigenen Urteilssinn vertrauen und alles hinterfragen, was wir zu wissen glauben. In der Unternehmensführung würde sein kritischer Rationalismus eine Revolution bedeuten – und zu mehr Verantwortung und einer besseren Fehlerkultur führen.
 Kostenfrei für Mitglieder von managerSeminare
Downloaden
 Kostenfrei für Mitglieder von managerSeminare
Downloaden
Karl Popper ist einer der bedeutendsten Theoretiker des 20. Jahrhunderts, der sich mit Fragen der Gesellschaft und der Wissenschaft auseinandergesetzt hat. Damit man sein Denken und die erstaunlich modernen Konsequenzen versteht, die sich daraus für die Unternehmensführung ergeben, muss man jedoch weit ausholen und einen Blick in seine Biografie werfen. 1902 in Wien geboren, erlebt Popper am eigenen Leibe die Umbrüche und das Entstehen der totalitären Systeme in Europa. Nach dem ersten Weltkrieg schließt er sich voller Ideale der kommunistischen Partei an und erlebt, wie acht unbewaffnete Demonstranten von der Polizei auf der Straße niedergeschossen werden – keine tragische Verkettung von Umständen, wie er zunächst glaubte, sondern der kalkulierte Plan der kommunistischen Kader. Sie hatten ohne Bedenken das Leben der Demonstranten für ihre Doktrin geopfert, derzufolge nur die Destabilisierung der herrschenden Verhältnisse zu einer Befreiung der Arbeiterklassen führen würde. Eine Desillusionierung, die das gesamte Denken Poppers prägen wird.

Knapp zwanzig Jahre später wird Popper ein zweites Mal das Opfer einer Doktrin: Als konvertierter Jude sieht er sich der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt und flieht im Jahr 1937 nach Neuseeland. Zu dieser Zeit entwickelt er zwei Theorien, die mit absoluten Wahrheitsansprüchen brechen: Eine davon ist die Theorie der offenen Gesellschaft, die sich gegen die bis dahin kursierende Annahme wendet, dass es für die Wohlfahrt einer Gesellschaft das beste ist, wenn ein möglichst guter Anführer gefunden wird, der die Menschen auf die beste denkbare Weise regiert. Denn in diesem Ansatz steckt laut Popper schon die Wurzel zum Totalitarismus.

Extra:
  • Infokasten: Karl Popper – Leben, Lehre, Wirkung, Literaturtipps
Wir setzen mit Ihrer Einwilligung Analyse-Cookies ein, um unsere Werbung auszurichten und Ihre Zufriedenheit bei der Nutzung unserer Webseite zu verbessern. Bei dem eingesetzten Dienstleister kann es auch zu einer Datenübermittlung in die USA kommen. Ihre Einwilligung bezieht sich auch auf die Erlaubnis, diese Datenübermittlungen vorzunehmen.

Wenn Sie mit dem Einsatz dieser Cookies einverstanden sind, klicken Sie bitte auf Akzeptieren. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung und den damit verbundenen Risiken finden Sie hier.
Akzeptieren Nicht akzeptieren
nach oben Nach oben