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Jobbörsen: Print und Online haben das Kriegsbeil begraben

Der Internet-Stellenmarkt boomt. Das belegen gleich mehrere aktuelle Studien. Das Trendbarometer Personalwesen des Karriereportals Stellenanzeigen.de und des eco Verbandes verzeichnet z.B. für das Jahr 2006 einen Zuwachs von satten 20 Prozent von Job-Annoncen in Online-Stellenbörsen: Schrieben 2005 nur gut 60 Prozent der Unternehmen Stellen in einem Jobportal aus, waren es im Folgejahr schon gut 80 Prozent.

Auch die Studie 'Bewerbungspraxis 2007' vom Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) und Monster Worldwide vermeldet Positives aus der Welt der Jobbörsen: So glaubt demnach mehr als die Hälfte der deutschen Stellensuchenden, über Internet-Jobportale eine neue Stelle finden zu können und präferiert die Online-Bewerbung gegenüber der klassischen Bewerbungsmappe. Der steigenden Nachfrage steht ein Markt gegenüber, der nach der heißen Konsolidierungsphase der vergangenen Jahre immer noch spürbar in Bewegung ist. 'Zwar ist die Phase vorbei, in der sich die großen Jobportale versuchten, gegenseitig aufzukaufen, so wie monster z.B. jobpilot aufgekauft hat', erläutert Ute Stümpel, Geschäftsführerin der Hamburger Profilo Agentur, die halbjährlich ein Rating der unter Personalverantwortlichen beliebtesten Stellenbörsen herausgibt.

Doch laut einer aktuellen Aufstellung des Branchendienstes Crosswater-Systems gibt es derzeit in Deutschland immer noch 836 Stellenmärkte. 'Genug also, um erwarten zu können, dass da in der nächsten Zeit noch einiges passieren wird', so Stümpel. Motor für die aktuellen Bewegungen ist der Marktbeobachterin zufolge zum einen der Trend zur Internationalisierung: Die Jobbörsen wollen sich international aufstellen, um dem Bedarf von international aufgestellten Unternehmen zu entsprechen. So avancierte erst kürzlich die Stellenbörse StepStone mit dem Zukauf des Software-Unternehmens ExecuTRACK sowie der Übernahme des österreichischen Portals jobfinder.at zum weltweit größten Anbieter für strategisches Talent-Management und E-Recruitment.

Die Zukunft gehört den großen Allroundern

Doch Bewegung kommt laut Stümpel auch in den Markt, weil große Portale kleine Spezialisten aufkaufen und integrieren, um sich neue Zielgruppen zu erschließen. Generell sei zu vermuten, so Stümpel, dass die Zukunft eher den großen Allroundern als den kleinen, spezialisierten Börsen gehöre. Der Grund: 'Die Großen verfügen durch ihre Marketingaktivitäten über einen hohen Bekanntheitsgrad und ziehen damit sowohl Unternehmen als auch Bewerber erfolgreich auf ihre Website. Kleine Spezialanbieter haben dagegen meist kein großes Budget und daher Schwierigkeiten, sich einen hohen Bekanntheitsgrad zu erarbeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Unternehmen, die einen Versuch starten und keine Resonanzen erhalten, schnell zurückziehen', erläutert Marktforscherin Stümpel.

Eine weitere prägnante Marktentwicklung der vergangenen Zeit dürfte nicht wenige überraschen, die schon den Tod der gedruckten Stellenanzeige bevorstehen sahen: die Tatsache nämlich, dass Printmedien und Jobbörsen mittlerweile das Kriegsbeil begraben haben und vermehrt strategische Partnerschaften eingehen - etwa der Springer Verlag mit StepStone. Das bestätigen auch die Ergebnisse der Studie von stellenanzeigen.de und eco Verband: Demnach ist das Gros der befragten Personaler (fast 90 Prozent) überzeugt davon, dass Stellenausschreibungen dann die höchste Erfolgsquote erzielen, wenn sie sowohl in Printversion als auch online geschaltet werden. Gefahr droht Printmedien wie auch Jobbörsen laut Stümpel indes von anderer Seite: 'Immer mehr Bewerber steigen über Suchmaschinen wie google in die Jobsuche ein und lassen sich direkt auf die Karriereseiten der Unternehmen leiten.'
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