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Job-Portal Yourcha

Betrugsvorwürfe gegen Karriereplattform

Sie wollen den 'Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen', kündigte die neue Recruiting-Plattform Yourcha an. Die 'revolutionäre' Idee: Wer einen Job sucht, hinterlegt seine Daten beim Jobportal und kann dann von Unternehmen kontaktiert werden. Ganz so bahnbrechend ist das Konzept allerdings nicht. Große Jobbörsen wie monster.de bieten einen vergleichbaren Service seit Langem an.

Für Furore sorgte die seit dem 1. Juni 2007 unter der Adresse www.yourcha.com freigeschaltete Recruiting-Plattform dennoch. Das Fachmagazin karriere warf in einer Meldung seiner Juliausgabe den Betreibern des Portals 'Datenfang unter Berufstätigen' vor. Es bestünde die Gefahr, dass die Daten der registrierten Nutzer zweckentfremdet genutzt werden könnten. Hintergrund des Verdachts: karriere hatte herausgefunden, dass der Vorstandsvorsitzende von Yourcha, Sven Reuter, auch Gründer und Inhaber des Unternehmens Global Group in Idstein ist. Bei diesem handelt es sich um einen Dienstleister für Kundenmanagement, der damit wirbt, eine der größten Adressdatenbanken Europas mit 60 Millionen Datensätzen zu besitzen. Als Untermauerung für die geäußerten Anschuldigungen führt karriere einen Passus in den AGB an. Nach diesem, so heißt es in der Meldung, würden registrierte Arbeitnehmer die kompletten Rechte aller ihrer Daten Yourcha zu Nutzung übertragen.

Günther Sreball von der Aufsichtsbehörde Datenschutz in Hessen hat auf Nachfrage von managerSeminare die AGB von Yourcha genauer unter die Lupe genommen. 'Der fragliche Passus ist aus dem Urheberrechtgesetz entnommen und in diesem Zusammenhang nicht ungewöhnlich', so seine Bewertung. Yourcha sichere sich mit diesem Absatz lediglich das Recht zu, von Usern hochgeladene Bewerbungsunterlagen - das können zum Beispiel von den Arbeitnehmern verfasste Artikel und Fotografien sein - Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Eine Weitergabe von personenbezogenen Daten ohne jeweilige explizite Genehmigung des Profilinhabers wird in den AGB hingegen ausdrücklich ausgeschlossen. 'Nichts in den AGB deutet darauf hin, dass Daten zweckentfremdet verwendet werden könnten', resümiert Sreball. Trotz aller Kritik haben bereits rund 20.000 Arbeitssuchende und Wechselwillige ihre Daten bei Yourcha hinterlegt.
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