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Jahreserhebung: Großgruppenverfahren finden zunehmend Akzeptanz

Großgruppenveranstaltungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So lautet das Ergebnis einer Jahreserhebung, die an der Philipps Universität in Marburg erstellt wurde. Demnach kamen Großgruppenverfahren im Jahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr deutlich häufiger zum Einsatz. An der Vorjahreserhebung beteiligten sich 57 Berater, die in der Zeit von November 1999 bis Oktober 2000 insgesamt 228 Großgruppenveranstaltungen durchgeführt hatten. An der Folgeerhebung nahmen dagegen 66 Berater teil, die zwischen November 2000 und Oktober 2001 insgesamt 338 mal mit großen Gruppen gearbeitet hatten. Unter den Anwendern waren allerdings - ähnlich wie im Vorjahr - in erster Linie solche, die Großgruppenverfahren nur punktuell einsetzen. So führte gut ein Drittel im Befragungszeitraum 2001 nur eine einzige Großgruppenveranstaltung durch. Ein Unterschied zur Erhebung des Jahres 2000 besteht in der Dauer der Veranstaltungen: Während im Vorjahr ein gutes Drittel der Veranstaltungen zweitägig angelegt war, waren es 2001 gut 10 Prozent weniger. Die meisten Veranstaltungen dauerten im Jahr 2001 nur einen Tag. 'Das kann möglicherweise als Niederschlag wirtschaftlicher Rezession und ausgerufener Sparzwänge interpretiert werden', glaubt die Autorin der Studie, Dr. Susanne Weber.

Nichtsdestotrotz: Die Akzeptanz von Großgruppenveranstaltungen in der Privatwirtschaft ist deutlich gestiegen. Während der Hauptauftraggeber im Jahr 2000 mit 54 Prozent noch der Non-Profit-Bereich war, kamen 47 Prozent der Aufträge -und damit der Mammutanteil im Jahr 2001 aus dem Profit-Sektor, von dem im Vorjahreszeitraum nur gut ein Viertel der Aufträge kam. Der Anteil der Aufträge aus der Privatwirtschaft hat sich also fast verdoppelt. Unter den einzelnen Verfahren führt Open-Space nach wie vor die Hitliste an, gefolgt von gemischten Verfahren und maßgeschneiderten Veranstaltungsdesigns, die die Methode Zukunftskonferenz überrundet haben. Sie stand bei der Vorjahreserhebung noch an zweiter Stelle, gefolgt von den Mixdesigns und maßgeschneiderten Angeboten. Letztere scheinen demzufolge zunehmend häufiger nachgefragt zu werden. Als Hauptanlässe für den Einsatz von Großgruppenverfahren nennt die Studie Veränderungsprozesse sowie Veranstaltungen zu Zukunft, Vision und Strategie. An dritter Stelle stehen Prozesse der Qualitätsentwicklung gefolgt von Teamentwicklung.

An der Erhebung für das Jahr 2002 können sich Berater, die mit den Verfahren arbeiten, noch bis Ende Februar 2003 beteiligen. Da bei den vorherigen Befragungen deutlich wurde, dass Großgruppenmethoden oft auch in Veranstaltungen mit unter 30 Teilnehmern zum Einsatz kommen, sollen bei dieser weiteren Erhebung erstmals auch solche systematisch erfasst werden. Die aktuelle Studie ist für eine Schutzgebühr von 10 Euro zu bestellen unter webers@mailer.uni-marburg.de.

Angewandte Großgruppen-Verfahren im Jahr 2001

Open-Space 38%
gemischtes Verfahren 17%
Zukunftskonferenz 16%
RTSC 13%
Sonstiges 8%
Appreciative Inquiry 6%
Zukunftswerkstatt 2%
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