• Herr Dr. Kölblinger, die Rezession hat im Seminar-Business zur großen Ernüchterung geführt. Verkaufen sich denn noch Exoten wie das Outdoor-Training?
Dr. Kölblinger: Ich glaube, daß viele Personalchefs und Personalentwickler inzwischen in der Lage sind, recht gut zu beurteilen, was ihnen Outdoor-Trainings bringen können. Wir haben zum Beispiel einen internationalen Konzern in der Schweiz gehabt, der in dieser Zeit seine Budgets für mehrere Gruppen umgeschichtet hat, um sich dieses Training leisten zu können. Man sah sich dort vor die Notwendigkeit gestellt, die Qualität der Zusammenarbeit grundlegend zu verbessern, einmal um verlorenes Marktterrain wieder wettzumachen und zum anderen, um eine beabsichtigte Innovations-Offensive zum Laufen zu bringen. Womit sich die Trainingsabteilungen in den Firmen noch schwer tun, ist die Beurteilung der Eignung des Outdoor-Trainers und der Programmqualität. Hier wird noch zu sehr auf die Aktion an sich geschaut, anstatt auf die passende Anbindung an Ziele und Kultur der unternehmensspezifischen Fortbildungs-Konzeption.
• Wollen Sie damit auch sagen, daß Rezession und Reegineering den Wert von Outdoor-Trainings noch gesteigert haben?
Dr. Kölblinger: In gewisser Weise, ja! Früher wurden Outdoor-Trainings gerne mal als Alternativen ausprobiert und entsprachen dem Bedürfnis „nice to have”, während heute die Entscheidung für die Outdoors häufig von der Intention zur Veränderung der Personal- und Organisationsentwicklung geprägt ist. Outdoor-Trainings werden dabei als aktive Träger des Wandels verstanden und sollen sowohl spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten fördern als auch Ideen und Visionen für Innovationen transportieren.
• Was sind das eigentlich für ausgeflippte Firmen, die das mitmachen?…