Vieles im Leben entsteht aus Zufall oder aus einer glücklichen Fügung. So war es auch bei der SAP AG mit ihrem internen Coaching-Programm. Heute besitzt der Software-Konzern aus Walldorf einen Pool mit 65 internen Coachs. Und diese stemmen pro Jahr rund 200 Coachings von SAP-Mitarbeitern. Doch vor acht Jahren, als alles begann, war nichts davon geplant. Das Einzige, was es gab, waren acht Manager, die sich für das Thema Coaching interessierten.
Diese acht Manager kommen im Jahr 2003 zu einer Führungskräfte-Qualifizierung zusammen. Mit der Software-Entwicklung für das Banking vertreten sie einen jungen SAP-Bereich. Viele Projekte gibt es hier, und einige der Projektverantwortlichen haben rund 40 Mitarbeiter anzuleiten. Führungs-Know-how ist daher das, was von ihnen mehr gefordert ist denn je. In Workshops, zu denen auch ein Seminar zum Thema 'Manager als Coach' gehört, sollen sie die entsprechenden Kompetenzen ausbauen. Das Erstaunliche bei den technisch orientierten Projektleitern: Das Coaching-Seminar zündet – und zwar ganz besonders. Die Manager wollen nicht nur Grundlagenwissen zum Coaching, sie wollen mehr. Genauer: Sie wollen ebenso professionell coachen können, wie es externe Coachs tun, die eine umfangreiche Coachingausbildung absolviert haben.
Im Topmanagement findet sich ein Sponsor, der ein Ausbildungsprogramm finanziert. Und so entwickelt der SAP-Personalbereich zusammen mit einem Trainings- und Beratungsunternehmen, dem management forum wiesbaden, eine berufsbegleitende Coachingausbildung, die zunächst intern durchgeführt wird. Die SAP-Manager starten in ein Programm, das sich über mehrere Monate und mehrere Module erstreckt und mit einer Prüfung abschließt.
Extras:- Internes Coaching einführen: Die sechs wichtigsten Schritte zum Erfolg
- Ethikrichtlinien als Grundlage des internen Coachings: Das Beispiel SAP
- Service: Hinweise auf einen Fachartikel über internes Coaching, ein Interview mit SAP-Personalentwickler Klaus Grafe und die DBVC-Qualitätskriterien für Coachingausbildungen