News

Internationaler Thinktank

Unternehmensberatung mal anders

Zu einer ungewöhnlichen Veranstaltung lud die TWIST Consulting Group im Oktober 2007: HR-Verantwortliche aus Unternehmen wie BMW und EADS trafen auf Berater aus den USA, Großbritannien, Südafrika und Spanien. Zielsetzung: Die Unternehmensvertreter sollten Antworten auf Fragestellungen erhalten, die ihnen im Bereich internationale Personalentwicklung unter den Nägeln brennen.

Stimmengewirr erfüllt den Raum. Englische Sätze in den Akzentuierungen britisch, amerikanisch, deutsch, französisch und spanisch wechseln sich ab: „Did you ever think about ...“ „In one of my projects ...“ „I would recommend ...“ Diese Dynamik spiegelt sich auch optisch wider: Wo zuvor strenge Stuhlreihen standen, hat sich ein kommunikativer Kreis gebildet. Unternehmensvertreter und Berater sitzen einträchtig beisammen, tauschen sich aus, diskutieren.
Das ungewöhnliche Szenario hat Methode: Auf Einladung der TWIST Consulting Group und in ihren Räumen in München treffen im Oktober 2007 HR-Verantwortliche aus Organisationen wie BMW, EADS, Allianz mit PE-Experten aus den USA, Großbritannien, Südafrika, Spanien und Frankreich zusammen. Letztere sind ausnahmslos Vertreter des Netzwerkes ITAP, das sich auf internationale Organisations- und Personalentwicklung spezialisiert hat. Zielsetzung des Treffens: Die Unternehmensvertreter sollen Lösungen für aktuelle Problemstellungen mit nach Hause nehmen.

Think global, act local?

Die Umsetzung dieser Idee erfolgt angenehm unbürokratisch: Per Brainstorming sammeln die Unternehmersvertreter Fragen, die ihnen momentan unter den Nägeln brennen. Im Anschluss setzen sie sich mit den ITAP-Beratern zusammen, stellen ihre Probleme vor und diskutieren Lösungsvorschläge. Dr. Rüdiger Hoppe von der Allianz-Gruppe steht beispielsweise vor dem Problem, dass Change-Management-Programme in den über 200 Standorten seines Unternehmens nicht einheitlich gehandhabt werden. „Natürlich weiß ich, dass es keine weltweit gültige Formel für Change-Management gibt“, erklärt der Principal Consultant im Qualitätsmanagement der Allianz, „aber wir brauchen eine Art Blaupause, die sicherstellt, dass Veränderungsprozesse global nach einem einheitlichen Schema ablaufen und nicht jedes Land nach eigenen Vorgaben verfährt.“
Catherine Mercer Bing, Executive Director des ITAP-Netzwerkes, empfiehlt die Arbeit mit CQW 2 TM, dem „Culture in the Workplace Questionnaire“. „Mit seiner Hilfe können Unternehmen feststellen, was kulturell in den einzelnen Ländern präferiert wird und wie kommuniziert werden sollte“, beschreibt die US-Amerikanerin. „Mittels dieser Informationen lassen sich Gemeinsamkeiten aufspüren, von denen sich einheitliche Strukturen ableiten lassen.“ Ein anderer Vorschlag kommt aus Südafrika: Lynn Hunt legt Hoppe die Arbeit mit dem so genannten Bear-Modell nahe. „Es ist ein einfaches Modell, das zum Beispiel besagt, dass Veränderungen nur dann eintreten, wenn auch den Mitarbeitern eines Unternehmens klar ist, dass sich etwas ändern muss“, so die Beraterin. „Mit seiner Hilfe kann man die verschiedenen Ebenen von Veränderungen identifizieren und einen einheitlichen Prozess entwickeln.“

Vernetzung über Grenzen hinweg

Diese Szene zeigt, wie Beratung à l’ITAP aussehen kann. „Das Netzwerk bietet international tätigen Unternehmen die Möglichkeit, auf mehr als ein Gehirn zuzugreifen“, erklärt Dr. Claudia Harss, TWIST-Geschäftsführerin und Ansprechpartnerin für ITAP in Deutschland. „Bei Fragen oder Problemstellungen im Bereich Personal- oder Organisationsentwicklung steht ihnen das Know-how von fast 130 Beratungs- und Trainingsanbietern aus aller Welt zur Verfügung.“ „Global Client Partnership“ nennt sich dieses Angebot im ITAP-Jargon.
Was sich genau dahinter verbirgt, erläutert Stephen Martin, Chief Executive Officer des Netzwerkes, am Beispiel einer Fragestellung von Petra Hausmann: Die HR-Verantwortliche steht vor der Herausforderung, lokale Entwicklungsprogramme für junge Talente des Unternehmens Giesecke & Devrient zu konzipieren – und zwar solche, die weltweit ebenso Gültigkeit haben wie in Singapur oder Spanien. „Um zu einer Lösung zu kommen, würden die ITAP-Mitglieder der entsprechenden Länder Vorschläge für Programme auf lokaler Ebene erarbeiten“, beschreibt Martin das mögliche Vorgehen. „Gleichzeitig würden sie sich untereinander abstimmen und Sorge tragen, dass die einzelnen Programme nicht zu sehr divergieren und im Einklang mit der weltweiten Strategie des Unternehmens stehen.“

Ein Hauch von Werbeveranstaltung

Dass sich die ITAP-Dienstleistungen nicht auf diesen Service beschränken, wird in München in einer ausgedehnten Präsentation deutlich, die der zwanglosen Fragerunde vorangeht. „Die Mitglieder des Netzwerkes bieten Coaching und Beratung bei cross-kulturellen Herausforderungen, unterstützen die Entwicklung von Personal, Teams und Organisationen und trainieren interkulturelle Kompetenzen“, umreißt Stephen Martin die Angebotspalette. „Darüber hinaus hat ITAP Tools entwickelt, die diese Prozesse unterstützen. Darunter der Team Process QuestionnaireTM oder der CQW 2TM, der in Kooperation mit dem Kulturforscher Dr. Geert Hofstede entstanden ist.“ Diese Instrumente sind das Erbe einer langen Geschichte. Das Netzwerk wurde bereits vor 25 Jahren gegründet und hat seitdem nicht nur seine Expertise, sondern auch seinen Mitgliederstamm deutlich erweitert. Mittlerweile ist ITAP in über 25 Ländern vertreten und in drei regionalen Zentren organisiert: the Americas (USA und Lateinamerika), EMEA und Asia Pacific.
Die Unternehmensvertreter zeigen sich indes unbeeindruckt von diesem Werbeblock: Sie sparen nicht mit kritischen Fragen – zum Beispiel der, wie ein weltweites Netzwerk sicherstellt, dass alle Mitglieder mit derselben Qualität arbeiten. Gleichzeitig genießen sie aber das ungewöhnliche Konzept der Veranstaltung. „Ich habe innerhalb kürzester Zeit wichtige Impulse für meine Arbeit erhalten“, urteilt beispielsweise Alexander Lepa von EADS Astrium. Und auch Petra Hausmann gibt ITAP wie TWIST ein positives Feedback: „Wann hat man schon mal die Gelegenheit, auf das Know-how so vieler Berater und Kollegen zugreifen zu können? Mir jedenfalls hat dieser Austausch wertvollen Input geliefert.“
Übrigens: Wer ebenfalls in den Genuss dieser unkonventionellen Beratungsform kommen möchte, sollte vom 9. bis 11. April 2008 die Reise nach Dublin antreten. Dort trifft sich das ITAP-Netzwerk zu seiner Jahreskonferenz und bietet Unternehmensvertretern die Möglichkeit zum Austausch. Weitere Infos im Internet oder telefonisch bei der TWIST Consulting Group in München.
Wir setzen mit Ihrer Einwilligung Analyse-Cookies ein, um unsere Werbung auszurichten und Ihre Zufriedenheit bei der Nutzung unserer Webseite zu verbessern. Bei dem eingesetzten Dienstleister kann es auch zu einer Datenübermittlung in die USA kommen. Ihre Einwilligung bezieht sich auch auf die Erlaubnis, diese Datenübermittlungen vorzunehmen.

Wenn Sie mit dem Einsatz dieser Cookies einverstanden sind, klicken Sie bitte auf Akzeptieren. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung und den damit verbundenen Risiken finden Sie hier.
Akzeptieren Nicht akzeptieren
nach oben Nach oben