Internationale Studie: Größter Produktivitätskiller ist das Management

Geht es um Produktivitätssteigerung, so geraten meist die Arbeitnehmer ins Visier der Unternehmen und müssen produktivitätssteigernde Maßnahmen in Form von Arbeitszeitverlängerung oder Lohnkürzung hinnehmen. Dabei sind für den Mammut-Anteil unproduktiv verbrachter Arbeitszeit keineswegs die Mitarbeiter verantwortlich, sondern das Management, hat jüngst die globale Produktivitätsstudie 2004 der Unternehmensberatung Proudfoot Consulting ergeben. Die Untersuchung beruht auf 1.668 Einzelstudien, die Proudfoot Consulting in neun Ländern durchgeführt hat, sowie auf den Ergebnissen einer Gallup-Umfrage. Demnach sind mangelhafte Arbeitsmoral und mangelnde Qualifikation der Beschäftigten als Produktivitätsbarrieren absolut zu vernachlässigen. Selbst ineffektive Kommunikation und IT-Probleme sind selten für vergeudete Arbeitszeit verantwortlich. Ursache der Verschwendung sind dagegen mangelnde Planung und Steuerung sowie mangelhafte Führung und Aufsicht - vor allem auf Seiten des mittleren Managements. Somit sind in erster Linie die Führungskräfte schuld daran, dass in deutschen Unternehmen immer noch 36 Prozent der Arbeitszeit vergeudet werden. Bescheidenes Trostpflaster: Deutsche Firmen sind im internationalen Vergleich - gemeinsam mit denen aus den USA - am produktivsten. Allerdings auch nur um jeweils einen Prozentpunkt mehr als der internationale Durchschnitt. Die Studie steht als pdf-Dokument im Internet zum kostenlosen Download bereit.

Vergeudete Arbeitszeit in deutschen Firmen

- mangelnde Planung und Steuerung 43%
- mangelnde Führung und Aufsicht 26%
- mangelhafte Arbeitsmoral 11%
- ineffektive Kommunikation 8%
- IT-Probleme 7%
- mangelnde Qualifikation der Beschäftigten 5%

Quelle: Studie 'Managing for Mediocrity - how six barriers impact productivity globally', Proudfoot Consulting, 2004. Angegeben ist der prozentuale Anteil der vergeudeten Arbeitszeit.