Institutsgründung: Anlaufstelle für Kompetenzbilanzierung

2005 wird es ernst: Dann müssen börsennotierte Unternehmen ihre Bilanzen nach dem International Accounting Standard ausweisen und dabei auch den Wert des Human Capital einbeziehen. 'Kompetenzbilanzierung wird daher ein wichtiges Thema für die Unternehmen', prophezeit Professor Dr. John Erpenbeck, Bereichsleiter Grundlagenforschung im Qualifikations-Entwicklungsmanagement (QUEM) der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Weiterbildungsforschung (AFBW), Berlin. Gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Heyse - Geschäftsführer des TFP Trainingszentrum für Personalentwicklung, Regensburg - hat Erpenbeck im Frühjahr 2004 eine Einrichtung ins Leben gerufen, die Firmen, aber auch Einzelpersonen bei der Aufschlüsselung von Fähigkeiten und Fertigkeiten unter die Arme greift: das Centrum für Kompetenzbilanzierung, kurz: CeKom. Die von Heyse geleitete GmbH, die ihren Sitz in Regensburg hat, soll zentrale Koordinierungsstelle eines Netzwerkes regionaler Bilanzierungsstellen sein, von denen zwei bereits an den Start gegangen sind - eine in NRW und eine in Sachsen.

Die CeKom-Gründungen werden von der Zentralstelle unter anderem mit Methoden und Tools unterstützt, können jedoch durchaus auch eigene Instrumente zum Einsatz bringen, sofern diese, etwa hinsichtlich der Validität, den Standards entsprechen. Von der Zentralstelle vertretende Standard-Tools sind unter anderem die Kompetenzmessinstrumente KODE und KODE-X sowie das kompetenzbiographische Interview. Firmenkunden bietet CeKom z.B. die Möglichkeit, sich einen Überblick über die im Unternehmen notwendigen und vorhandenen Kompetenzen zu verschaffen. Einzelkunden verspricht die Einrichtung z.B. Hilfestellung bei der beruflichen Neuorientierung: Nach der Analyse erhält jeder eine Mappe über seine Kompetenzen, mit der er sich bewerben kann. Auch beim Schließen von Kompetenzlücken will CeKom seine Kunden unterstützen: mit auf nicht-fachliche Kompetenzen bezogenen eigenen Trainingsprogrammen.