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Innovationskompetenz: Abhängig von einzelnen Köpfen

Viele Unternehmen begeben sich in Gefahr. Dies jedenfalls offenbart eine Untersuchung des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe. Der Studie zufolge, deren Ergebnisse ausführlich in einem jüngst vom ISI veröffentlichten Artikel (Mitteilungen aus der Produktionsinnovationserhebung, Nr. 35, Februar 2005) diskutiert werden, haben es die meisten Firmen bislang versäumt, ihre Innovationskompetenz strukturell und institutionell zu verankern. Will heißen: Sie verlassen sich bei Innovationen allzu stark auf die Kompetenzen einzelner Mitarbeiter oder Mitarbeitergruppen, ob es dabei nun um Produktinnovation, technische Prozessinnovation oder Reorganisation geht. So verfügen nur fünf bis sieben Prozent von insgesamt 1.450 Betrieben des verarbeitenden Gewerbes, die sich im Jahr 2003 an der ISI-Umfrage beteiligt hatten, über spezielle Organisationsstrukturen oder Verfahren, die helfen, Innovationen weitgehend unabhängig von einzelnen Personen oder Personengruppen anzustoßen und umzusetzen.

Große Betriebe und Unternehmen mit einer großen Anzahl hoch qualifizierter Mitarbeiter stehen tendenziell etwas besser da: Mit der Beschäftigtenzahl und der individuellen Mitarbeiterkompetenz steigt das Ausmaß institutioneller Verankerung und sinkt die Abhängigkeit von Einzelnen. Dennoch ist laut Studie eine personenunabhängige Verankerung der Innovationskompetenz oder zumindest eine Verankerung bei einer größeren Gruppe von Personen selbst in solchen Unternehmen relativ selten. Für die Firmen hat die Sache einen Pferdefuß, besteht der Untersuchung zufolge doch ein positiver Zusammenhang zwischen Beschäftigungsentwicklung (und damit Markterfolg) und der Tatsache, ob die Innovationskompetenz eines Betriebes strukturell und instrumentell verankert ist. Dies betrifft zumindest die Produktinnovationskompetenz. Bei der Prozess-innovationskompetenz und Reorganisationskompetenz dagegen wirkt sich nicht die strukturelle Verankerung, sondern die Verteilung auf eine große Gruppe von Personen geschäftsfördernd aus. Vielleicht weil diese Art der Innovation Kompetenzen erfordert, die nun mal schwer zu formalisieren sind.
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