In den vergangenen Jahren konzentrierten viele Unternehmen ihre Kräfte auf Prozesse der Reorganisation, um im Hinblick auf Kosten, Qualität und Zeit im nationalen und – mehr noch – internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Neue Rahmen und Strukturen wurden, mit überwiegendem Erfolg, geschaffen. Die Erhaltung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit erfordert nun aber den zweiten, ebenso wichtigen Schritt: Nachdruck auf die stete Erneuerung der angebotenen Produkte und Leistungen zu legen, um auf den (Welt-)Märkten ausreichende Präferenz zu finden. Alles Wissen, wie man die Dinge richtig macht, bleibt nutzlos, solange die richtigen Dinge nicht gefunden sind. Kurzum: Innovationsfähigkeit wird verlangt. Und diese wiederum setzt angewandte Kreativität auf überdurchschnittlicher Ebene voraus. Nur Ideen zu haben, genügt nicht mehr. Es müssen schon besondere sein.
Nun entfaltet sich erfahrungsgemäß Kreativität in den Unternehmen nicht von alleine. Man muß sich mit geeigneten Maßnahmen und Verhaltensweisen darum sorgen. Und dies obliegt – wem sonst? – den Führungskräften, vor allem der mittleren Ebenen. Dort, wo der Kontakt zu den Mitarbeitern noch besteht, deren kreative Köpfe die besseren Konzeptionen für Produkte, Verfahren und Leistungen hervorbringen sollen.
Unsere Führungskräfte weisen durch die Bank hervorragende fachliche Qualifikationen auf, sind exzellente Planer, Organisatoren und Controller. Viele haben jedoch in fatalem Widerspruch zu ihrer Funktion eine bedauerliche Schwäche: Sie können nicht führen. Nicht führen in dem Sinne, daß sie als interagierende Katalysatoren, Mentoren und Prozeßhelfer die – oft latente – Kreativität ihrer Mitarbeiter zur Gärung bringen…