Während die einen vollmundig die Unmöglichkeit der Beschreibung und Prüfbarkeit von Qualitätsbemühungen in der Weiterbildung erklären, basteln andere emsig an Qualitätsmanagementhandbüchern und feilen an der Ausformulierung ihrer Qualitätspolitik. Wieder andere stellen erleichtert fest: das alles machen wir seit Jahren und sind bereits ein ganzes Stück weiter. Und die Marketingabteilungen mancher Bildungsinstitute wittern ein attraktives Argument für ihre Trainingsangebote. „Zertifiziert nach DIN ISO 9001” ist dann auch schon in den Anzeigen und Prospekten einiger Anbieter zu lesen.
Es sind bundesweit weniger als zwei Dutzend Anbieter in der beruflichen Bildung und der Unternehmensberatung, die das Prüfsiegel eines Zertifizierungsunternehmens nach der neuen Norm besitzen. Nach Schätzungen der Trägergemeinschaft für Akkreditierung (TGA), eine Art Zulassungsstelle für Zertifizierer, sind bislang fünftausend Zertifikate bundesweit für alle Branchen erteilt worden. International führend ist Großbritannien. Fast zwei Drittel der weltweit 45.000 ISO-Zertifikate wurden von den Briten vergeben. Existenziell erforderlich ist die Erfüllung dieser Norm für Unternehmen durch Anforderungen ihrer bereits zertifizierten Kunden (Erfüllung der Norm innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette unter Einschluß der Lieferanten), staatliche Auflagen bei der Zulassung von Produkten (die Zulassung von Kraftfahrzeugen wird ab 1996 vom Bundeskraftfahrtamt auch von der DIN/ISO 9000 Zertifizierung des Herstellers abhängig gemacht), eine Empfehlung der EU, öffentliche Auftragsvergaben von einer Zertifizierung abhängig zu machen oder verschärfte Produkthaftungsregeln.
Der verstärkte Wettbewerbsdruck auf internationalen Märkten und die zunehmende Unübersichtlichkeit durch nahezu identische Produkte befördern die Entwicklung zusätzlich…