Der Versuch, den hypnotischen Zustand zu definieren, brachte Mediziner und Psychologen dazu, mit Hilfe eines EEGs typische Hirnströme ermitteln zu wollen. Dieser Ansatz schlug fehl. Jeder Forscher berichtete von anderen Ergebnissen. Es konnte nicht einmal von allen Untersuchern ein Unterschied zu dem normalen Wachzustand nachgewiesen werden. So wissen wir bis heute nicht genau, welche physiologischen und psychologischen Veränderungen die Hypnose mit sich bringt.
Hypnose ist eine der ältesten psychologisch-medizinischen Verfahren und wurde vor Einführung der Narkose im letzten Jahrhundert erfolgreich bei Operationen und schmerzhaften Behandlungen eingesetzt. Auch heute noch hat sie in der Medizin und Zahnmedizin ihren festen Platz. Mit ihr werden zunehmend mehr Schmerzen, Allergien, Hauterkrankungen und Immunerkrankungen behandelt.
In Verruf gekommen ist die Hypnose durch verschiedene Show-Auftritte, bei denen sogenannte Hypnotiseure ganze Zuschauergruppen einlullten. Mit autoritärem Ton suggerierten sie ihren Zuschauern, müde zu werden, und manipulierten so ihren Gefühlshaushalt. Dieses Gebaren hat allerdings mit der medizinischen oder psychotherapeutischen Form der Hypnose nichts zu tun. Geschulte Therapeuten nutzen keine Massenhysterien, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie geben auch keine autoritär formulierten Standardinduktionen, wie zum Beispiel 'Du schläfst tiefer und tiefer'. Entgegen der landläufigen Meinung kann man mit Hypnose niemanden dazu bewegen, ein Verbrechen zu begehen. Auch dient sie nicht der Umprogrammierung gegen den eigenen Willen. Das gibt es nur in schlechten Filmen. Denn das Unbewußte ist eine kluge Instanz. Es wird nicht zulassen, daß man auf einen Weg geführt wird oder etwas tut, dessen Ziel man im wachen Zustand nicht auch für gut befinden würde…