Mit Papier und Stift hantiert Isabell Krone in ihrem Arbeitsalltag nur noch selten. Die Personalleiterin von Tele Atlas, einem Hersteller von digitalen Karten für Navigationssysteme, kann mittlerweile fast alles an ihrem PC erledigen. Denn ihr Arbeitgeber hat in den vergangenen Jahren viele Prozesse digitalisiert: Um Reisekosten zu genehmigen, brauchen Führungskräfte nichts mehr zu unterschreiben. Die Auslagen werden per Mausklick freigegeben – genau wie die Bestellung eines neuen Notebooks oder der Einkauf von Seminarplätzen.
Auch die HR-Abteilung kommt weitgehend ohne Papier aus: Per Knopfdruck kann sich Personalleiterin Krone für jede Stelle im Unternehmen das geforderte Kompetenzprofil sowie den Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter anzeigen lassen. „Nur Arbeitszeugnisse müssen wir noch per Hand unterschreiben“, so Krone.
Mit ihrem hohen Digitalisierungsgrad ist Tele Atlas eine Ausnahme. Selbst in großen Konzernen geht die Digitalisierung des HR-Ressorts nur schleppend voran. Die meisten der kleinen und mittelständischen Unternehmen setzen bislang kaum oder nur wenige spezielle Computerprogramme für die Personalarbeit ein. Selbst die banale Frage „Wie viele Menschen in der Belegschaft haben Abitur?“, lässt sich bei den wenigsten Firmen mittels eines Knopfdrucks beantworten.
„Das gängigste Werkzeug ist immer noch die Excel-Liste“, berichtet Thomas Löwenstein, Vertriebsmanager des HR-Software-Herstellers hansalog/perstar. Das Hantieren mit Tabellen führe allerdings dazu, dass es zum Beispiel einen Tag dauert, bis ein neuer Mitarbeiter in der Personabteilung registriert ist, so Softwareberater Löw: „Ich nenne das immer ‚Personalarbeit ohne Strom‘.“
Extras:- Wie kann HR-Software implementiert werden: drei Strategien
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