Bei Bauknecht in Stuttgart ist sie seit vielen Jahren eine Institution – die Betriebsrente. Wer fünf Jahre oder länger bei dem Hausgerätehersteller arbeitet, kann nach seinem Ausscheiden mit einer Anwartschaft auf Ruhegeld rechnen. Im wahren Sinne des Wortes rechnen musste dafür bislang vor allem die Personalabteilung: Sie war mit der Verwaltung der 1.500 Anwartschaften und 1.260 Rentner in Deutschland betraut, erfasste Zu- und Abgänge, wies Renten zur Zahlung an, druckte Nachweise ... Viel Aufwand, der im Prinzip nichts mit Personalarbeit, so wie sie heute definiert wird, zu tun hat.
Als die zwei Mitarbeiter, die für die Betriebsrente zuständig waren, 2007 ausschieden, besetzte Bauknecht die Stellen daher nicht neu, sondern entschied sich, die Pensionskasse in fremde Hände zu geben: Seit 2007 kümmert sich der Spezialdienstleister Bode Hewitt um die Renten: Er verfasst Rückstellungsgutachten, erledigt die gesamte Verwaltung und ist Ansprechpartner für alle Mitarbeiter und Rentner. Bislang funktioniert die neue Arbeitsteilung gut. Nur in seltenen Fällen muss sich die Personalabteilung mit Anfragen zur Betriebsrente beschäftigen. Die Arbeitslast liegt jetzt bei etwa einer Stunde pro Monat.
Mehr machen lassen – mit dieser Strategie steht der Hausgerätehersteller nicht allein: Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile verstärkter Arbeitsteilung im Personalressort. Insbesondere für den Bereich Recruiting werden Dienstleister zur Hilfe geholt. „Die Prozessseite der Rekrutierung auszulagern, liegt im Trend“, bestätigt Michael Geke, Geschäftsführer von Dr. Geke & Associates, Düsseldorf, einem auf Personalprozessmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen. Und das Recruiting ist erst der Anfang: Zunehmend mehr Abläufe im HR-Ressort kommen unter die Lupe, werden auf die Frage 'Make or Buy' abgeklopft.
Extras:- Shared Service Centers: Wie große Konzerne ihre Personalarbeit organisiert haben
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