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HR-Klima-Index 2010

Veränderte Prioritäten durch die Krise

Die Arbeit von HR-Abteilungen wurde 2009 stärker durch die Krise tangiert als im Vorjahr angenommen. Zu diesem Ergebnis gelangt der aktuelle HR-Klima-Index der Unternehmensberatung Kienbaum. An der Studie über Standing und Arbeit der HR-Abteilungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Jahresrückblick und mit Blick auf das aktuelle Jahr haben sich diesmal 233 Firmen beteiligt – davon 65 Prozent aus Deutschland, 20 Prozent aus Österreich und 15 Prozent aus der Schweiz. Der Untersuchung zufolge, die Kienbaum seit 2006 regelmäßig durchführt, gibt es krisenbedingt deutliche Verschiebungen in der Prioritätensetzung der Personalarbeit. Mit Blick auf 2010 bleibt zwar die Steigerung der Führungs- und Managementqualität Thema Nummer eins für die Personaler, wie auch schon in den Vorjahren. Doch steht nun das Thema Performance Management auf Rang zwei ihrer Prioritätenliste, während es vorher noch auf Rang elf rangierte. Auch Change Management und Talent Management sind auf der Prioritätenliste nach oben geklettert. Dagegen haben Felder wie Rekrutierung und Personalmarketing im Firmendurchschnitt deutlich an Bedeutung verloren.

Die Krisengewinner sichern sich die Talente

Allerdings stellt Kienbaum in der HR-Prioritätensetzung erhebliche Unterschiede zwischen Gewinner- und Verliererunternehmen fest. Die Firmen, die ihre Marktanteile 2009 trotz Krise erweitern konnten, kümmern sich verstärkt um Talent Management und Arbeitgeberattraktivität, Vergütung und Anreizstrukturen. Bei den Krisenverlierern dümpeln diese Themen dagegen auf den unteren Rängen. Hier steht statt Talent Management das Thema Personalfreisetzung auf Platz zwei der Prioritätenliste und Motivation und Engagement stehen auf Platz vier (statt auf Platz 18 bei den Krisengewinnern). Die Krisengewinner nutzen also ihr Standing und sichern sich Talente. Die anderen betreiben Schadensbegrenzung und entlassen sechsmal so häufig Personal wie die gut aufgestellten Firmen. Damit, folgern die Autoren der Studie, sind sie in Gefahr, sich noch weiter ins Abseits zu manövrieren. Aufgabe der Personalbereiche wäre es hier, mutig gegenzusteuern.

Die Firmen, die trotz Krise ihre Marktanteile 2009 erweitern konnten, sind in der Untersuchung übrigens überrepräsentiert: Der Anteil der Firmen mit gestiegenem Marktanteil ist mit 36 Prozent dreimal so hoch wie der Anteil der Unternehmen mit gesunkenem Marktanteil. Dennoch zeichnete sich die Krise 2009 deutlicher in den Unternehmen ab als bei der Vorjahresbefragung erwartet. Antizipiert hatten z.B. bloß 31 Prozent der Unternehmen zu Jahresbeginn einen Umsatzrückgang, tatsächlich aber waren 45 Prozent betroffen. Immerhin mit ihrer Profitabilitätserwartung lagen die Firmen einigermaßen richtig: Knapp zwei Drittel der Unternehmen hielten ihre Ergebnisse stabil oder verbesserten sie sogar. Auch blicken die Betriebe leicht optimistisch in die Zukunft und rechnen für 2010 mit Umsatz- und Ergebnisverbesserungen, was sich allerdings (außer im Handel und in der Dienstleistungsbranche) nicht auf die Beschäftigungsentwicklung auswirkt. Diese ist schon 2009 negativer ausgefallen, als sich das die Unternehmen vorher gedacht haben (in 39 Prozent der Fälle wurden Stellen gekappt statt in 32 Prozent der Fälle, wie damals antizipiert). Und auch für 2010 geht nur ein Viertel davon aus, Stellen aufzustocken, während über 32 Prozent weiterhin mit sinkenden Beschäftigtenzahlen rechnen.

Die Personaler hatten weniger Geld zur Verfügung

Auch die Personalabteilungen selbst hatten Einschnitte hinzunehmen: Fast 40 Prozent von ihnen mussten mit sinkenden bzw. stark sinkenden Budgets auskommen. Mehr Geld hatten bloß rund 23 Prozent zur Verfügung. Und in über 30 Prozent der Firmen wurden Personalerstellen gekappt, während sie in nur 13 Prozent der Unternehmen aufgestockt wurden. In 56 Prozent der Fälle blieb die Abteilung gleich groß. Dessen ungeachtet konstatiert fast jede zweite Personalbteilung, dass die Bedeutung von HR im Zuge der Krise gleich groß geblieben ist. 46 Prozent berichten von einer gestiegenen Bedeutung.
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