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Gruppen-Experiment

Konkurrenz stärkt Teams

Was Sozialwissenschaftler in Feldstudien bereits mehrfach beobachten konnten, haben zwei finnische Forscher jetzt im Experiment nachgewiesen: Mitglieder eines Teams arbeiten besser zusammen, wenn sie dem Druck einer konkurrierenden Gruppe ausgesetzt sind. Mikael Puurtinen und Tapio Mappes von der Universität Jyväskylä gaben jedem ihrer 200 Probanden 20 Jetons und teilten sie dann in Gruppen à vier Personen ein. Die Aufgabe: In insgesamt zehn Setzrunden sollten die Gruppenmitglieder möglichst viele Jetons 'erwirtschaften'. Die Setzrunden liefen folgendermaßen ab: Jeder Proband schrieb – für die anderen Teammitglieder nicht sichtbar – auf, wie viele Jetons er in ein so genanntes Teamprojekt investieren will. Am Ende der Runde wurden die von allen Gruppenmitgliedern investierten Jetons zusammengezählt, verdoppelt und zu gleichen Teilen wieder verteilt. Den maximalen Gewinn konnten die Teammitglieder also erwirtschaften, indem alle vier 20 Jetons investierten. Gleichzeitig bestand aber für jedes Teammitglied die Gefahr, dass seine Mitspieler weniger oder gar keine Jetons einsetzen und damit die eigene Investition zum Verlustgeschäft wird.

In einem zweiten Durchlauf spielte nicht mehr nur jeder für sich, sondern gleichzeitig trat das Team gegen eine andere Gruppe an. Das Team mit dem größeren Gewinn bekam zusätzlich die doppelte Gewinndifferenz ausgezahlt, während der Verlierergruppe der gleiche Betrag abgezogen wurde. Das Ergebnis: Durch den Konkurrenzdruck einer anderen Gruppe steigerte sich die Bereitschaft der einzelnen Gruppenmitglieder, in das Teamprojekt zu investieren – also kooperativ zu handeln – deutlich. Zudem veränderte sich in der Wettbewerbssituation die Wahrnehmung der Teammitglieder untereinander. Während die Studenten ihre Mitspieler in der ersten Spielvariante eher als Gegner wahrgenommen hatten, beschrieben sie die Beziehung zu ihnen in der zweiten Variante eher als partnerschaftlich. Als Erklärung verweisen die Forscher auf die Bedeutung des Gruppenzusammenhalts in der menschlichen Evolution. 'Als vergleichbar schwaches ,Raubtier‘ war der Mensch gerade in Bedrohungssituationen darauf angewiesen, zusammenzuhalten, um zu überleben.'

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