Während draußen alles im nächtlichen Dunkel liegt, wird der große Saal des Gästehauses auf dem Petersberg nur von brennenden Kerzen erleuchtet. In der Mitte lodert eine künstliche Flamme und lässt rote Schatten über die Gesichter der Versammelten huschen. Sie haben sich auf dem Boden um das Feuer niedergelassen und genießen ganz offensichtlich den stimmungsvollen Start der Veranstaltung. Die übergeordnete Fragestellung: Wie kann das Feuer großer Gruppen entfacht, genutzt und unter Kontrolle gehalten werden?
Zunächst aber gilt es, den Teilnehmern 'einzuheizen' und aus 80 Einzelpersonen eine Großgruppe zu formen. Differenzierungsübungen machen schnell auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb der Gruppe aufmerksam. So reicht die Spanne der Teilnehmer von alten Hasen im Umgang mit Großgruppen bis zu blutigen Anfängern, die sich zum ersten Mal intensiv mit dieser Thematik beschäftigen. Mit welchen Erwartungen sie angereist sind, wird in einem Mind Map nach Open Space-Muster zusammengetragen: In Gruppen diskutieren die Teilnehmer, mit welchen Themen sie sich im Laufe der Veranstaltung auseinander setzen möchten.
Als sich der Abend seinem Ende zuneigt, sind die Wäscheleinen, die im Saal gespannt worden sind, mit zahlreichen Zetteln behängt: Wie kann der Einstieg in eine Großgruppenveranstaltung kreativ gestaltet werden? Worauf muss der Großgruppen-Moderator achten? Wie kann das Feuer nach dem Ende der Veranstaltung erhalten bleiben? So lauten nur einige der formulierten Fragestellungen, die in ihrer Fülle vor allem eines belegen: die hohe Erwartungshaltung der Teilnehmer. Entsprechend motiviert steigt die Großgruppe am nächsten Tag in das erste Workshop-Thema ein.