Schmiergeldskandale, Massenentlassungen ... Wer als Manager im Leben mehr anstrebt als nur erfolgreich zu sein, dem stößt das Treiben um ihn herum oft genug sauer auf. Aber was tun? Auf Schafzucht umsatteln? Die eigenen Wertvorstellungen begraben? Versuchen, die Wirtschaftswelt umzukrempeln? Die Wissenschaftler des Instituts für angewandtes Wissen (iaw) aus Köln haben eine andere Idee: Sie arbeiten an der Entwicklung eines strukturierten Verfahrens, das Führungskräften helfen soll, ethisches Bewusstsein und Erfolgsstreben im Sinne des Unternehmens in Einklang zu bringen - jedenfalls da, wo es geht.
'Unser Standpunkt ist: Werte werden oft nicht gelebt, weil sich Mitarbeiter weniger durch Worte leiten lassen als durch das, was sie in ihrem unmittelbaren Umfeld erleben', erklärt iaw-Vorstandsmitglied Uwe Döring-Katerkamp. Folglich ist das Verfahren, die 'Werte-Erfolgs-Balance', darauf ausgerichtet, Bereiche zu identifizieren, in denen die eigenen Wertvorstellungen mit dem, was im persönlichen Umfeld gelebt wird, nicht übereinstimmen. Dann wird der Leidensdruck, den die Gaps verursachen, ermittelt und schließlich herausgearbeitet, wo überhaupt die Chance besteht, an dem Ungleichgewicht etwas zu verändern.
Im Groben steht die Verfahrensweise, nun arbeiten die Wissenschaftler daran, ein Set passender Analysetools zusammenzustellen. Das Verfahren soll später der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden - möglicherweise in Form eines Handlungsleitfadens. Infos im Internet.