Die Neudefinition der Geschlechterrollen ist in vollem Gange. Die einen blasen zum finalen Angriff, andere sehen das Heil in der Erhaltung der Tradition und ein weiterer Teil kann sich zumindest eine Umverteilung der gesellschaftlichen Aufgaben vorstellen, wenngleich auch mit Vorbehalten. Die geänderten Anforderungen an Führungskräfte scheinen zum Paradebeispiel eines Paradigmenwechsels zu taugen. Doch weit entfernt vom Ideal, prallen zunächst noch alte männliche Ansprüche und neue weibliche Forderungen aufeinander. Trotzdem lassen sich die Augen nicht vor Fakten verschließen. Tatsache ist, daß Frauen mittlerweile die Führungsetagen bevölkern, wenn auch noch nicht in angemessener Zahl. Dafür stehen sie viel häufiger unter Beobachtung und in der Schußlinie als ihre Kollegen. Offensichtlich sind dabei Unterschiede im Führungsverhalten von Frauen und Männern bemerkt worden. Es erscheint trotz der unvermeidlichen Verallgemeinerungen naheliegend, diese Unterschiede zu benennen, zu bewerten und zu nutzen. Leider erlaubt unser Schubladendenken dies nur sehr begrenzt, was die notwendigen Konsequenzen verhindert.
Führungsaufgaben beinhalten grundsätzlich für Frauen und Männer die gleichen Anforderungen und Ziele, sie werden jedoch auf unterschiedliche Art und Weise, mehr oder weniger erfolgreich, erfüllt. In diesem Zusammenhang spielt das kommunikative Verhalten eine Schlüsselrolle. Hier liegt eine Hauptquelle der Verschiedenheiten und der Mißverständnisse, die im beruflichen Führungsalltag über Erfolg und Mißerfolg entscheiden können…