Jens-Peter Olesen, TQM-Koordinator und verantwortlicher Personalentwickler der Firmen Litef in Freiburg und Teldix in Heidelberg, beide der Litton-Holding zugehörig und Hersteller von Navigationsystemen, dachte über ein passendes Konzept zur Umsetzung der gerade getroffenen Betriebsvereinbarung zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat nach. Ihm ging es darum, ein für alle Führungskräfte verbindliches Mitarbeitergespräch einzuführen, das einmal jährlich stattfinden sollte. Eigentlich nichts weiter Aufregendes, dachte Jens-Peter Olesen bei sich. Doch als er seine Führungskräfte vor seinem inneren Auge Revue passieren ließ, fiel ihm auf, dass diese das Thema Mitarbeiterführung in letzter Zeit zugunsten anderer Projekte vernachlässigt hatten. Das aber war fatal, denn so hatte sich allmählich ein jeweils unterschiedliches Verständnis über Mitarbeiterführung entwickelt - und das betraf nicht nur die leitenden Persönlichkeiten, sondern auch die untergeordneten Mitarbeiter.
So stand Jens-Peter Olesen jetzt vor der Frage, wie sich die jeweiligen Führungskräfte für ein gemeinsames Personalentwicklungsverständnis gewinnen ließen. Wie kann, so fragte er sich, eine Integration eines gemeinsamen Gesamtkonzepts gelingen bei gleichzeitiger Bewahrung eines jeweils persönlichen Führungsstils? Jens-Peter Olesen recherchierte intensiv verschiedenste Trainingsmaßnahmen, bis er letztendlich auf eine Methode stieß, die ihn überzeugte: Das Anwendungslernen im Betrieb. 93 Führungskräfte der Firmen Litef und Teldix durchliefen das Training 'Mitarbeitergespräch' mit den Trainingsschritten 'Aktivieren', 'Reflektieren', 'Verändern', 'Realisieren', und 'Stabilisieren', das nach den Prinzipien des Anwendungslernens konzipiert war. Ausgangspunkt für dieses umfangreiche Projekt, das in den Firmen direkt am Arbeitsplatz stattfand, war die konkrete Fragestellung um das Mitarbeitergespräch.