Führungskräfte-Umschulung: Phoenix aus der Arbeitslosigkeit

Viele werden Consultants, manche machen ihr Hobby zum Beruf und eröffnen z.B. ein Gartencenter... Der Schritt in die Selbstständigkeit erscheint so mancher arbeitslosen Führungskraft attraktiv. Und im Gegensatz zu vielen anderen Arbeitslosen bringen die Ex-Leader auch einiges mit, was sie als frischgebackene Gründer gebrauchen können: betriebswirtschaftliches Know-how beispielsweise. Weil Hilfe bei der Firmengründung allerdings auch alten Business-Hasen nicht schaden kann, bietet die Bonner Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV), eine auf obere und oberste Führungskräfte spezialisierte Dienststelle der Bundesagentur für Arbeit (BA), seit zwei Jahren ein Weiterbildungsprogramm an, das aus arbeitslosen Führungskräften Firmeninhaber machen soll. Das Projekt, das in der Öffentlichkeit bislang wenig bekannt ist, fand in diesem Herbst unter dem hoffnungsvoll-optimistischen Titel 'Phoenix 2004' zum dritten Mal statt - mit Gründungswilligen, die die ZAV aus ihrer Arbeitslosenkartei mittels eines Testverfahrens ausgewählt hatte.

60 ehemalige Führungskräfte nahmen in Bonn an einem insgesamt zweiwöchigen Intensiv-Seminar teil, in dem sie von rechtlichen Rahmenbedingungen, über Finanzierungsmodelle bis hin zu personalwirtschaftlichen Aspekten alles lernten, was bei der Gründung und Unternehmensführung zu beachten ist. Zudem entwickelten die Teilnehmer ihre eigenen Selbstständigkeitsprojekte, die zum Abschluss des Programms durch eine Fachjury bewertet und ausgezeichnet wurden. Bleibt zu hoffen, dass die Kandidaten dieses Jahrgangs mit ihrer Gründung ebenso erfolgreich sind wie die der vorigen beiden Jahrgänge: Die ZAV jedenfalls konnte bei der Auftaktveranstaltung zum dritten Durchlauf von Phoenix erstmals anhand von Zahlen belegen, dass sie - als Ableger der wenig erfolgsgewöhnten BA - bislang sehr erfolgreich mit ihrem Weiterbildungsprojekt ist: Von den Absolventen haben sich bislang 70 Prozent tatsächlich selbstständig gemacht.