Psychische Erkrankungen erkennen

Nicht zuletzt die Selbstmordserie bei der France Télécom hat das Problem jüngst wieder in den öffentlichen Fokus gerückt: mentale Belastungen am Arbeitsplatz, die psychische Erkrankungen auslösen. 'Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Störungen hat in den vergangenen Jahren um 70 Prozent zugenommen', erklärt Dr. Werner Kissling, Leiter des Centrums für Disease Management an der Technischen Universität München. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, bietet das Klinikum nun Workshops an, in denen Führungskräfte und Personaler für den Umgang mit psychisch kranken Mitarbeitern geschult werden. Die eintägigen Workshops sind dreiteilig gegliedert. Im ersten Teil lernen die Teilnehmer die Symptome der häufigsten Störungen kennen. Die Ansprache der Betroffenen steht als zweiter Punkt auf dem Programm. Kissling: 'Im Rollenspiel erfahren die Teilnehmer etwa, was passieren kann, wenn sie sich als Therapeut versuchen, statt das Problem sachlich über das Thema Arbeitsleistung zur Sprache zu bringen.' Welche Lösungswege – angefangen von einer Work-Life-Balance-Beratung bis hin zum Klinikaufenthalt – sich wann anbieten und welche Rolle die Teilnehmer als Vorgesetzte der Betroffenen in diesem Prozess spielen können, ist Thema des dritten Teils. Der nächste offene Workshop findet am 23. Februar 2010 statt. Kosten: 350 Euro.