Führungskräfte-Fortbildung: Dem Berater ins Nähkästchen schauen.

Normalerweise halten Berater ihre Konzepte und Vorgehensweisen in der Öffentlichkeit ja lieber unter Verschluss. Da erstaunt das Angebot der Contrium Consulting AG schon ein wenig: Seit Dezember 2004 bietet das Hamburger Beratungsunternehmen offene Seminare und Inhouse-Veranstaltungen für Führungskräfte an, in denen gestandene Consultants erstaunlich tiefe Einblicke in ihren Methodenkoffer gewähren. Auf dem Programm stehen Tagesveranstaltungen und Wochentrainings zu Themen wie 'strukturierte Problemlösung', 'bewährte Denkmodelle', 'Erstellung von Business Cases' sowie 'Präsentationsentwicklung und Schaubildgestaltung'. Alles in kleinen Gruppen, mit höchstens 12 Teilnehmern. Nutzen für den Kunden: 'Er muss in Zukunft voraussichtlich seltener auf die Dienste externer Berater zurückgreifen und wenn doch, dann erleichtert das Know-how die Zusammenarbeit mit dem Berater', erklärt Contrium-Consultant Christoph Henseler.

Die Furcht, mit dem neuen Angebot am eigenen Ast zu sägen, treibt die Contrium AG nicht um. Denn erstens besteht die Arbeit eines Beraters natürlich nicht nur aus Tools und Techniken. Und zweitens, so Henseler, ist der Einsatz eines externen Beraters in speziellen Fällen natürlich immer noch sinnvoll. 'Etwa, wenn der Kunde alle zwei Jahre seine Prozesse abchecken lassen und deshalb nicht gleich selbst zum Prozessberater werden will', gibt der Consultant ein Beispiel. Ein gewisses Problem beschäftigte die Contrium AG beim Eintritt in das neue Geschäftsfeld aber dennoch. 'Uns war von Anfang an bewusst, dass Kunden vielleicht glauben könnten, wir wollten uns über die Brücke des Seminarangebots Aufträge bei ihnen verschaffen,' erzählt Henseler. Die Lösung für das Problem: Das Unternehmen hat den Seminarbereich als eigene Geschäftseinheit unter dem Markennamen 'ContriumAcademy' etabliert - spätere Umwandlung zur eigenständigen GmbH nicht ausgeschlossen.