Führungskompetenz Integrität: Ethik ohne Ende

Die Flut reißt nicht ab: Schon wieder bietet sich Führungskräften und Unternehmern die Gelegenheit, ihr ethisches Bewusstsein zu schärfen. Diesmal ist es die Akademie des Weltklosters Radolfzell, die vom 17. bis 19. November 2004 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen, zum Werte-Dialog aufruft. Gegründet wurde das Weltkloster - als Projekt der Stadt Radolfzell - vor zwei Jahren, auf Initiative des Tübinger Theologen und Kirchenkritikers Professor Dr. Hans Küng von der Stiftung Weltethos, Tübingen, sowie dem Lasalle-Institut im schweizerischen Bad Schönbrunn. Die Einrichtung fußt auf Küngs Idee eines von Menschen unterschiedlicher religiöser Orientierung und unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeit getragenen gemeinsamen Weltethos. Diese Überzeugung, dass sich Menschen auf einen Grundkonsens besinnen sollten, der ihr friedliches Miteinander garantiert, bestimmt auch das Seminarprogramm der klostereigenen Akademie.

Im dreitägigen Führungskräfte-Seminar 'Führungskompetenz Integrität' spiegelt sich der besondere Ansatz wieder: Hier wird redliches Verhalten im Führungskräftealltag mit Blick auf den interkulturellen und interreligiösen Kontext thematisiert. Vor allem in Einzel- und Kleingruppenarbeit werden ethische Dilemmata reflektiert und diskutiert. 'Die Manager und Unternehmer sollen darin unterstützt werden, zu einem Handeln zu finden, das sie in der global vernetzten Wirtschaft sowohl vor sich als auch vor anderen verantworten können', umreißt Barbara Berreßen vom Leitungsteam des Weltklosters das Anliegen. Ein besonderer Programmpunkt ist das Kamingespräch mit Religions- und Wirtschaftsvertretern, zu dem die Teilnehmer am Abend des zweiten Seminartages gebeten werden. In der abendlichen Runde soll diskutiert werden, inwiefern Werte, die seit alters her zum Kodex der Weltreligionen zählen, zu Maximen im wirtschaftlichen Handeln werden können. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 1.590 Euro.