Methodisch top, menschlich gesehen ein Flop - so sind sie, die deutschen Führungskräfte. Zu diesem niederschmetternden Ergebnis gelangt eine Studie, die die Rendsburger Personalberatung Studnitz & Partner erstellt hat. Rund 1.500 befragte Berufstätige ließen durch ihre Antworten keinen Zweifel daran, dass ihre Vorgesetzten im zwischenmenschlichen Bereich kläglich versagen - dass sie z.B. Anerkennung und Kritik nicht in ausgewogenem Verhältnis austeilen, häufig gar nicht erst ansprechbar sind, nicht gerne Kritik annehmen, Sorgen ihrer Mitarbeiter nicht wahrnehmen und bei Konflikten den Kopf in den Sand stecken. Glänzend sind die Leistungen der Bosse dagegen, wenn es beispielsweise darum geht, die gemeinsame Arbeit zu koordinieren, Prioritäten und klare Ziele zu setzen sowie Gruppenbesprechungen effektiv zu gestalten.
Die Studie führt die sozialen Defizite der Leader darauf zurück, dass gut 60 % der Weiterbildungsmaßnahmen der Steigerung von Methodenkompetenzen dienen. Hier müssten Abstriche zu Gunsten von Fortbildungsmaßnahmen in puncto Sozialkompetenzen gemacht werden - etwa in den Feldern Motivation, Kommunikationspsychologie, Konfliktmanagement und Feedback. Die Untersuchung kann für eine Schutzgebühr von 145 Euro unter Tel. 04331-33 18 05 bestellt werden.
Das bemängeln Arbeitnehmer an ihren Vorgesetzen
spenden unausgewogen Anerkennung und Kritik 79%
sind selten direkt zu erreichen 71%
nehmen Sorgen und Probleme ihrer Mitarbeiter kaum wahr 68%
nehmen konstruktive Kritik nicht wahr 63%
gehen nicht differenziert auf Fähigkeiten des einzelnen ein 60%
sprechen Konflikte und Probleme selten oder nie an 59%
gestehen Fehlentscheidungen gar nicht oder nur ungern ein 59%
fällen Entscheidungen oft im Alleingang 57%