Mentoring bedeutet, dass eine erfahrene Person einer noch unerfahrenen über einen gewissen Zeitraum zur Seite steht. Wie sehr der oder die Mentee davon profitieren kann, hatte schon Odysseus erkannt. Viel auf Reisen, konnte er sich der Erziehung seines Sohnes Telemachos nicht ausreichend widmen. Er vertraute auf seinen Freund Mentor und bat ihn, sich um Telemachos zu kümmern. Mentor sagte zu und war Vater, Berater, Förderer, oder neu-deutsch Coach, in einer Person.
Ein Prinzip, das sich bewährt hat. Heute wird darunter eine geschützte, hierarchiefreie Partnerschaft verstanden. Ziel ist, im Unternehmen und in der Person des Mentors vorhandenes Wissen weiter zu geben. Denn kaum hat man heute noch Zeit, um aus eigener Erfahrung zu lernen. Und in eine Führungsposition hineinwachsen? Dafür ist die Zeit schon lange nicht mehr vorhanden. Von Nachwuchskräften wird erwartet, dass sie sofort 'funktionieren'.
Doch was zeichnet erfolgreiches Mentoring aus und wie können speziell Frauen davon profitieren? Dazu Christiane Möller, Gleichstellungsbeauftragte der Landesbank Kiel: 'Unser Ziel ist, den Frauenanteil in Fach- und Führungspositionen zu erhöhen und den Kontakt zwischen Männern und Frauen im Arbeitsalltag zu stärken. Wir haben in der Landesbank sehr viele, sehr qualifizierte junge Frauen. Vom Mentoring versprechen wir uns, dass die Frauen vom Management besser wahrgenommen werden.' Es sei immer noch so, dass Frauen zu wenig für das Marketing in eigener Sache tun, meint Möller weiter: 'Da sind unsere jungen Männer viel schneller und viel aktiver.' Ein Mentor könne High Potentials dabei unterstützen, ihre Karriere aktiv in die Hand zu nehmen und voran zu bringen.