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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Nils-Torge Telle und Christine Flaßbeck aus managerSeminare 278, Mai 2021
Fit, Pseudo-Fit, Misfit: Über die Formen des Zueinanderpassens von Mitarbeitenden, Job und Unternehmen
Frosch im heißen Wasser: Wie ein Misfit-Milieu entsteht – und warum Unstimmigkeit oft nicht bemerkt wird
Psychologie des Verharrens: Warum erkannte Fehlpassungen lieber ertragen als angesprochen und verändert werden
Konsistenzfalle: Wann Veränderungen mit unserem Selbstbild kollidieren
Passend arbeiten: Wodurch ein Gefühl der Passung im Job zustande kommt
Fit-Framework: Das Schlüssel-Schloss-System für die Jobpassung
Johanna arbeitet in ihrem Wunschunternehmen. Direkt nach dem Studium stieg sie dort ein und war damals glücklich, Teil einer Organisation zu werden, mit der sie sich identifiziert. Mittlerweile ist sie seit vielen Jahren Führungskraft und verdient erstklassig. Sie kennt die wichtigsten Abläufe, ist gut vernetzt und weiß: Das Management hält große Stücke auf ihre Intelligenz und ihren Einsatz. Das macht sie stolz und zufrieden. Einerseits.
Andererseits fühlt sich Johanna seit einiger Zeit gestresst. Sie erlebt, wie sie genervt auf Mitarbeitende reagiert und im Führungskreis aus der Haut fährt. Nachts kann sie nicht schlafen und wälzt die immer häufiger auftretenden Richtungswechsel des Unternehmens in ihrem Kopf. Ihr ist klar: Die digitale Transformation brachte eine Kulturveränderung mit sich. Wichtige Entscheidungen werden heute in ihrer Organisation sehr viel schneller getroffen als früher. Sie weiß auch: Da sie sich selbst durch Besonnenheit auszeichnet, geht ihr das schnelle Tempo gegen den Strich. Gleichzeitig sagt sie sich: Permanente Anpassungen von Strategien sind in der heutigen Arbeitswelt gang und gäbe; damit muss sie klarkommen. Zudem will sie weiterhin die hohen Erwartungen erfüllen, die das Topmanagement in sie setzt. Sie genießt es, gebraucht zu werden. Dass sie im Unternehmen bleibt, nichts anspricht, nichts ändert und ihre latente Unzufriedenheit einfach aushält in der Hoffnung, dass diese sich „schon irgendwie legen“ wird, ist für sie klar.
Was Johanna erlebt, kommt in der Arbeitswelt oft vor und wird dennoch selten thematisiert: Die Arbeitsbedingungen ändern sich – oder auch wichtige Koordinaten im persönlichen Umfeld einer Person sind nicht mehr so wie früher – und eine ehemals perfekt passende Jobsituation passt nicht mehr richtig. Unternommen wird jedoch: nichts.
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