Wissen ist nicht Kompetenz. Informationen sind über das Internet zwar jederzeit verfügbar, doch wer z.B. in Wikipedia fündig wird, ist damit noch lange nicht kompetent, also handlungsfähig. Zur Kompetenz gehört die Vernetzung, und zwar sowohl die von Wissen als auch von Menschen, die sich über das Wissen austauschen. Diesem Credo folgt ein neues Forschungsprojekt mehrerer Universitäten und Unternehmen, bei dem es darum geht, eine Plattform zu entwickeln, die die technisch gestützte Wissensverarbeitung mit der ebenfalls technisch gestützten sozialen Interaktion verbindet. 'Wir wollen mit der neuen Technologie den thematisch orientierten Dialog fördern. Lehrende, Lernende, Neugierige und Spezialisten sollen unkompliziert in Fachdialoge einsteigen können', umreißt Matthias Waehlisch, Mitarbeiter der am Projekt beteiligten Firma Link-Lab, Berlin, die Intention.
In dem 'contentzentrierten sozialen Netzwerk' soll Wissen bereitgestellt werden, das im Sinne des semantisch intelligenten Web 3.0 vom Computer 'verstanden' wird. Das heißt: Der Rechner soll in der Lage sein, Wissensbausteine zu erkennen und miteinander in Bezug zu setzen. 'So können dann Verbindungen zwischen Fachartikeln ohne Zutun der Autoren automatisch hergestellt werden', erläutert Waehlisch. Die Plattform ermöglicht es den Nutzern darüber hinaus, mittels Funktionalitäten wie Kurznachrichten, Chat oder Videokonferenz direkt in den asynchronen oder synchronen Dialog über die Wissensinhalte einzutreten.
Dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie den am Projekt beteiligten Unternehmen sind die Forschungen 270.000 Euro Fördergelder wert. Als Partner wirken an dem noch bis Ende Juni 2012 laufenden Projekt mit: die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, die Hamburger Helmut-Schmidt-Universität, die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, die Zürcher Hochschule Winterthur sowie die Berliner Firmen Daviko und Link-Lab.
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