Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das eine Vorstellung über den Begriff Zukunft hat. Er ist also in der Lage Schlußfolgerungen zu ziehen, Entwicklungen abzusehen und durch geeignete Maßnahmen zu beeinflussen. In Unternehmen werden tagtäglich Entscheidungen getroffen, die zukünftige Entwicklungen plan- und vorhersehbar machen. Dieses hohe Maß an intellektueller Leistung lassen wir unserer Gesundheit leider selten zukommen - im Gegenteil. Hier handeln wir rein instinktiv, d.h.: solange es nur irgend geht. Natürlich, wir arbeiten viel zu viel, viel zu lange, wachen schon mit Magenschmerzen auf, merken, daß der Streß das verträgliche Maß schon längst überschritten hat und wissen um unseren Kollegen, den es erst letztes Jahr mit einem Herzinfarkt erwischt hat. Irgendwann wird dann der Leidensdruck zu hoch - Kollaps, Herzflattern, unser Hausarzt schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Irgendwie hatten wir auch geahnt, daß es so kommen mußte. Wir nennen das: 'Erfahrungen sammeln'. Ein kluger Kopf hat einmal gesagt, daß das Wort 'Erfahrung', so wie wir es benutzen, genausogut durch das Wort 'Dummheit' ersetzt werden könnte - der Ehrlichkeit halber. Mit unserer Gesundheit beschäftgen wir uns erst, wenn es zu spät ist. In nüchternen Zahlen liest sich das so:…
Beitrag von Jürgen Graf, Conny Ehmann, Margit Wagner, Dr. med. Sabine Schonert-Hirz aus managerSeminare 05, Oktober 1991