Firmeninterne Weiterbildung 2006: Investition vor allem in betriebsübergreifende Fortbildung

Das dürfte alle Fürsprecher des Employability-Gedankens freuen: Ein Großteil der deutschen Unternehmen investierte im vergangenen Jahr mehr in die allgemeine Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, also etwa in Kommunikationskompetenzen und Sozialkompetenz, als in die stellenspezifische Weiterbildung. So jedenfalls hat es die Universität zu Köln in ihrem zum zweiten Mal durchgeführten HR-Ampelcheck unter 182 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ermittelt. Demnach steckten vor allem Betriebe, deren Gewinne im vergangenen Jahr leicht bis stark gestiegen sind, mehr Geld in die betriebsübergreifende berufliche Qualifikation ihrer Angestellten als Unternehmen mit unveränderter bzw. leicht rückgängiger Gewinnentwicklung. Ein Grund für die Investitionen in übergreifende Kompetenzen könnte aus Sicht der Wissenschaftler sein, dass die Unternehmen ihre Personalentwicklung als Instrument des Personalmarketings betrachten.

Interessanterweise gaben allerdings Firmen mit leicht gesunkenen Gewinnen 2006 insgesamt die zweithöchste Summe pro Kopf für Weiterbildung aus, nämlich durchschnittlich 1.396 Euro. Unter den Branchen tat sich besonders der Versicherungssektor als Weiterbildungsinvestor hervor, wohingegen in der Energieversorgung am wenigsten Geld für die Fortbildung der Mitarbeiter ausgegeben wurde. Der mit Unterstützung von mbb consult, Düsseldorf, und der Haufe Akademie durchgeführte Check-up belegt darüber hinaus, dass die Unternehmen in die Weiterbildung höher qualifizierter Mitarbeiter nicht mehr investieren als in die aller übrigen Angestellten - was, so die Wissenschaftler, auf gestiegene Anforderungen in sämtlichen Bereichen und auf allen Ebenen hindeutet. Auch den Bereich Age-Management unterzieht der Ampel-Check einer genaueren Betrachtung. Demnach fahren die Firmen ihre Weiterbildungsausgaben für ältere Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich immer noch zurück, nicht allerdings für Führungskräfte.