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Familienfreundliche Personalpolitik

Vorgesetzte als Zielgruppe vernachlässigt

Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist nicht mehr Privatsache der Mitarbeiter. Dass das inzwischen der Großteil der Unternehmen so sieht, zeigt der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010, für den das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und der Robert Bosch Stiftung rund 1.300 Geschäftsführer und Personalverantwortliche in Deutschland befragt hat: Annähernd 80 Prozent der Unternehmen finden Familienfreundlichkeit wichtig. Beim ersten Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2003 lag dieser Wert noch bei 46 Prozent.

Der Untersuchung des IW zufolge haben insbesondere Fördermaßnahmen rund um die Elternzeit stark zugenommen. Zudem spielt das Thema 'Pflege von Angehörigen' in den Unternehmen zunehmend eine Rolle. Den Studienergebnissen zum Trotz scheinen die familienfreundlichen Maßnahmen der Firmen aber nicht auszureichen. So ist im Familienreport 2010, den Bundesfamilienministerin Kristina Schröder am 1. Juni 2010 in Berlin vorgestellt hat, u.a. festgehalten, dass die große Mehrheit der Bevölkerung ein stärkeres Engagement der Arbeitgeber zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf fordert. Nur sechs Prozent finden die Bemühungen der Unternehmen ausreichend.

Ob der mehrheitliche Eindruck der Bevölkerung darauf zurückzuführen ist, dass Führungskräfte ihrer Schlüsselrolle für die Verankerung einer familienbewussten Unternehmenskultur nicht hinreichend nachkommen können? Laut einer aktuellen Studie der Initiative berufundfamilie gGmbH können die meisten von 1.200 befragten Führungskräften Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für sich selbst kaum nutzen. Oftmals sind entsprechende Maßnahmen gar nicht erst für sie vorgesehen. So hat die IGS Organisationsberatung in ihrer Studie 'Fortschritt Familienfreundlichkeit' ermittelt, dass sich familienfreundliche Maßnahmen vor allem an Mitarbeiter der unteren Hierarchiegruppen richten. 'Führungskräfte werden zwar in der Umsetzungsverantwortung, aber nicht als Zielgruppe gesehen', kritisiert IGS-Geschäftsführer Marcus Schmitz. Dabei wäre eine Führungskraft, die für sich die Familienfreundlichkeit in Anspruch nimmt, der beste Multiplikator.
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