Dr. Stephan Buchhester brachte die Teilnehmer des 3. deutschen Fachkongresses für Bildungscontrolling zum Lachen. 'Bei Siemens gab es eine Führungskraft, die einen Töpferkurs machen wollte - auf Kosten des Unternehmens', erzählte der bei der Autovision GmbH in Wolfsburg tätige Personalentwickler den rund 60 Zuhörern. Das Kuriose: Der Töpferkurs wurde tatsächlich genehmigt. Die Führungskraft ging für mehrere Wochen zum Werkeln in die Toskana und kam braun gebrannt zurück.
Das Lachen der Teilnehmer schlug jedoch in stummes Verblüffen um, als diese erfuhren, wie die Geschichte weiterging: Der Töpferkurs hatte nämlich tatsächlich etwas gebracht. Wie Buchhester berichtete, kommuniziert die Führungskraft seitdem viel klarer mit ihren Mitarbeitern, zudem verbesserte sich das Klima in der Abteilung. 'Und das war kein Zufall', betonte der Referent. Denn Siemens habe vor dem Töpferkurs genau geprüft: Was soll mit einer Personalentwicklungsmaßnahme bei dieser Führungskraft erreicht werden? Welche innere Einstellung hat diese Person zu ihrer Arbeit und zum Thema Personalentwicklung? Welche Maßnahme ist unter diesen Voraussetzungen die richtige? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die gewählte Maßnahme - der Töpferkurs - unter den gegebenen Umständen den gewünschten Erfolg hat?
'Proaktives Bildungscontrolling' nennt Buchhester diese Art der Betrachtung. Damit brachte er auf dem Kongress, der vom 13. bis 14. September in Köln stattfand, ein neues Stichwort in die Diskussion zum Bildungscontrolling ein.
Extras:
- Service: Drei Lesetipps rund um das Thema Bildungscontrolling, Links und Kontaktadressen zum ROI sowie dem M.E.N.T.A.L.-Test von Stephan Buchhester
- Kurzübersicht zum M.E.N.T.A.L.-Test: Beispielfragen zum Check für die Erfolgswahrscheinlichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen